Fragen und Antworten

Tagtäglich erreichen uns zahlreiche und vielfältige Anfragen zu Zweifelsfällen der deutschen Sprache. Eine Auswahl der interessantesten Fragen beantworten wir regelmäßig in unserer Zeitschrift Der Sprachdienst unter der Rubrik »Fragen und Antworten«.

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Warum sagt man zu Geld auch Kohle?

[F] Ein Zehnjähriger fragte mich, warum Geld auch als Kohle bezeichnet wird. Können Sie mir diese Frage beantworten?

[A] Geld spielt in unserem Leben eine große Rolle, ob im Positiven oder Negativen. Daher existieren zahlreiche Parallel- und Ersatzausdrücke, die jedem von uns mehr oder weniger geläufig sind.

Lutz Röhrich (Das große Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, 1991) nennt noch einen weiteren Grund für die vielen sinnverwandten Ausdrücke im Wortfeld Geld: »Über ›Geld‹ spricht man nicht; daher die zahllosen umschreibenden Begriffe.«

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Die kontroverse Bezeichnung Stundenkilometer

[F] Im Zusammenhang mit einer Sturmwarnung benutzten wir das Wort Stundenkilometer. Daraufhin schickte uns ein Hörer einen kritischen Brief, in dem er daran erinnerte, dass ihm in seiner Ausbildung als Kfz-Mechaniker »eingetrichtert« worden sei, es heiße »Kilometer pro Stunde«. Seien Sie uns bitte bei der Aufklärung dieses sprachlichen Problems behilflich: Ist es korrekt und erlaubt, den Ausdruck Stundenkilometer zu benutzen, oder nicht?

[A] Tatsächlich wurden schon viele Diskussionen um dieses Wort geführt.

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wonach – seit wann gibt es dieses Wort?

[F] Ich mache mir Gedanken über das hochdeutsche Wort wonach. Seit wann ist es im Deutschen zu finden und ab wann lässt es sich durch nach was ersetzen? Stimmt es zudem, dass es im Plattdeutschen wona heißt? In einem Online-Wörterbuch fand ich nur waarna.

[A] Das Wort wonach lässt sich bereits im 13. Jahrhundert in der mittelhochdeutschen Form warnâch nachweisen.

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Ist verzichtbar eine Fehlbildung?

[F] Der Ausdruck verzichtbar ist m. E. eine Fehlbildung der deutschen Sprache. Das Verb verzichten kennzeichnet eine Handlung, der Gegenstand, auf den verzichtet wird, wird durch die Präposition auf angeschlossen. Der Lohn wäre also nur dann verzichtbar, wenn ich ihn verzichten könnte – aber hier fehlt das auf. Wie ist Ihre Einschätzung?

[A] Ihre Beobachtung ist richtig: Adjektive auf -bar werden heute fast ausschließlich zu transitiven Verben gebildet.

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Farbreihe der Redewendungen: Schwarz, Weiß, Grau

Als Abschluss unserer Farbreihe sollen nun noch die sogenannten unbunten Farben thematisiert werden. Mit Schwarz von alt- und mittelhochdeutsch swarz sowie Weiß von althochdeutsch (h)wīȥ und mittelhochdeutsch wīȥ schauen wir uns damit zwei vollkommen gegensätzliche Sinneswahrnehmungen an: Grau als Zwischenton kommt noch hinzu, es geht auf althochdeutsch grāo zurück.

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Vereinsmeier, Schlaumeier, Angstmeier – was hat das mit dem Namen Meier zu tun?

[F] Was hat es mit den Ausdrücken Vereinsmeier und Vereinsmeierei auf sich? Lässt sich nachvollziehen, wieso gerade der Name Meier für eine solche Bildung verwendet wurde?

[A] Der Ausdruck Vereinsmeier bezeichnet jemanden, der dem Vereinsleben eine übertriebene Wertschätzung beimisst. Daraus haben sich auch das Substantiv Vereinsmeierei für das übermäßige Agieren im Vereinswesen und das Adjektiv vereinsmeierisch gebildet.

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du, dich, dein, dir – Groß- oder Kleinschreibung bei den Anredepronomen?

[F] Dass in der Höflichkeitsanrede Sie, Ihr, Ihnen großgeschrieben wird, ist ja bekannt. Aber wie ist es bei du, dich, dein, dir und auch ihr, euch, euer? Heutzutage sieht man sowohl Klein- als auch Großschreibung.

[A] In diesem Bereich gab es im Zuge der Rechtschreibreform tatsächlich eine Änderung. Zuvor war es korrekt, die Anredepronomen der Höflichkeitsanrede mit Sie immer großzuschreiben; die vertraute Anrede mit Du, im Plural Ihr, war in Briefen ebenfalls großzuschreiben. Letzteres ist nun jedoch nicht mehr Pflicht.

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Woher kommt die Redewendung eine Meise haben?

[F] Wo hat die Redensart du hast’ne Meise ihren Ursprung? Ist Meise nur eine Spezifizierung des Wortes Vogel oder gibt es anderer Deutungen?

[A] Die Redensart eine Meise (unterm Pony) haben ist als spezifizierte Variante von einen Vogel haben anzusehen. Die Bedeutung ›nicht ganz bei Verstand sein; eine fixe Idee haben; närrisch sein‹ geht auf einen alten und verbreiteten Volksglauben zurück, demzufolge Geistesgestörtheit durch Nisten von Tieren im Kopf verursacht wird.

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Grußformel bei Briefen mit unangenehmem Inhalt

[F] Ich muss als Mitarbeiter meiner Firma auf einen Brief reagieren, der unsachlich und unhöflich formuliert ist. In diesem Kontext empfinde ich es als unangemessen, die Grußformel »Mit freundlichen Grüßen« zu verwenden. Welche Möglichkeiten habe ich?

[A] Die Grußformel in Briefen ist formal in der DIN-Norm 5008 geregelt. Die Standardformel in geschäftlicher Korrespondenz lautet »Mit freundlichen Grüßen«.

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