Zeit-Wörter

Bei unserer Arbeit, insbesondere bei der Suche nach einem neuen »Wort des Jahres«, begegnen uns immer wieder Wörter, die uns aufmerken lassen – sei es, weil sie mit einem Mal vermehrt vorkommen, weil sie eine neue Bedeutung entwickelt haben oder weil sie nach langer Zeit wieder einmal in Erscheinung treten. Unsere Beobachtungen zu diesen Wörtern und ihren Wortfeldern möchten wir Ihnen nicht vorenthalten. In jeder Ausgabe des Sprachdienstes widmen wir uns einem dieser »Zeit-Wörter« und stellen sie Ihnen auch hier vor.

Woke

Ein Wort, das in den letzten Jahren rasend schnell um sich gegriffen hat, das inzwischen häufig zu vernehmen ist und mit dem doch nicht alle etwas anzufangen wissen, ist das Wort woke. Schon die Aussprache ist nicht recht zu greifen, geschweige denn die Deklination. Dass es sich nicht um ein Substantiv handelt, mag am Wort selbst abzulesen sein, immerhin wird es regelmäßig kleingeschrieben. Verwendet wird es zudem adjektivisch – attributiv (eine woke Bewegung) wie prädikativ (die Bewegung ist woke, nicht *wok) –, und damit fangen die Fragen erst an. Wir schauen uns den Fall genauer an.

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Ableismus

Wer das Wort kennt, hat vielleicht eine Vorstellung davon, wie es auszusprechen ist, zumindest aber ist vermutlich bekannt, was damit ausgedrückt werden soll. Wer das Wort nicht kennt, ist in der Regel erst einmal etwas ratlos: Was soll das sein, wie spricht man es richtig aus?
All jenen, denen das Wort gänzlich neu ist, wollen wir hier zum Verständnis verhelfen, und für all diejenigen, die es kennen, die Aussprachemöglichkeiten erörtern – sollte noch keine Entscheidung darüber gefallen sein, welche man bevorzugt.

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Kommunikative Inzucht

Na, wer kann aus dem Stegreif sagen, worum es bei diesem »Zeit-Wort« gehen wird? Wer selbst raten will, lese hier erst mal nicht weiter, alle anderen bekommen die Auflösung:

Gemeint ist die Reproduktion gleichgearteter kommunikativer Elemente und Informationen, ohne dass neue, anders gelagerte Informationen »frischen Wind« in den Gedankenaustausch bringen könnten. Besser bekannt ist dies wohl unter dem Anglizismus Bubble oder – und darum soll es im Folgenden gehen – deutsch Filterblase.

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Narrativ

Bereits seit 2011 lesen Sie an dieser Stelle in jedem neuen Sprachdienst-Heft ein Zeit-Wort. Diese Zeit-Wörter liegen natürlich nicht einfach auf der Straße herum – nein, sie fliegen uns zu! Wir sind dankbar dafür, dass sie uns als ihre neuen Hüter ausgewählt haben, damit wir ihnen ein Heim auf Zeit geben können, und kümmern uns mit Hingabe um sie …

Nanu? Ein ungewöhnlicher Anfang für ein Zeit-Wort. Diese kleine Geschichte dient jedoch dazu, sozusagen »am lebenden Objekt« aufzuzeigen, worum es dieses Mal geht.

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Greenwashing

Ein neues Schlagwort ist am Klimahorizont aufgetaucht: Greenwashing. Klingt erst einmal gut, denn »grün« ist ja meistens mit den Klimazielen vereinbar und treibt diese sogar voran. Es scheint auch ökologisch korrekt zu sein, denn es wirkt irgendwie »sauber«. Klar, hier geht es ja auch ums Waschen. Dass Greenwashing aber eigentlich gar nicht das hält, was es verspricht, sehen wir uns heute etwas genauer an.

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Trigger

TW: Trigger. – Wenn Sie diese Texteröffnung irritiert, folgt hier gleich die Auflösung: TW bedeutet ›Triggerwarnung‹ und diese warnt davor, dass im vorliegenden Beitrag das Thema Trigger behandelt wird. Das wäre nun bei diesem Text vielleicht nicht nötig gewesen, da schon aus der Überschrift ersichtlich wird, worum es geht, und so dient sie hier nur zu Anschauungszwecken, denn derlei Warnungen findet man zusehends häufiger. Wer nun etwas verwirrt ist, der lese weiter: Im Folgenden wird erläutert, was es mit beidem auf sich hat, mit Triggern und mit Triggerwarnungen.

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Erneuerbare Energien

Das Thema der erneuerbaren Energien ist nicht neu, aber es ist aktueller denn je. Mit dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine und mit den derzeitigen Spannungen im politischen Weltgefüge hat es eine neue Brisanz erreicht. Zwar sind bereits Pläne und Vorhaben ins Auge gefasst und Gesetze erlassen worden, den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben, um einerseits das Klima zu schonen und andererseits die Abhängigkeit von fossilen und damit endlichen Energien zu reduzieren, doch nun hat der Ukrainekrieg dafür gesorgt, dass diese ziemlich durcheinandergeraten sind.

Doch wie immer wird dies kein politisches Für-und-Wider, sondern eine sprachliche Betrachtung der beteiligten Wörter und Ausdrücke.

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Meta

Kochbegeisterte denken vielleicht an Meta Hiltebrand, Literaturfreundinnen und -freunde an Meta Klopstock, Politikinteressierte an Meta Janssen-Kucz. Die meisten Menschen, die heutzutage im Internet und besonders in den Sozialen Medien unterwegs sind, werden allerdings eine ganz andere Assoziation haben: »Meta« ist seit Kurzem nämlich der neue Name von Facebook(s Mutterkonzern). Doch was bedeutet das Wort eigentlich und in welchem Beziehungsrahmen wird es heute verwendet?

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Toxisch

Wer an den Naturkunde-Unterricht seiner Schulzeit zurückdenkt, dem wird vermutlich auch wieder einfallen, wo er dieses Wort schon einmal gehört hat – toxisch, das war doch, das ist doch … ›giftig‹! Ja, ganz genau. Inzwischen hört man es jedoch nicht nur im medizinischen, biologischen oder chemischen Kontext, sondern begegnet ihm auch im Alltag gefühlt »an jeder Ecke«. Diese Ecken sollen im Folgenden etwas näher ausgeleuchtet werden.

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Hybrid

Woran denken Sie bei diesem Wort als Erstes? An Autos, die sowohl von einem Elektro- als auch einem Verbrennungsmotor angetrieben werden? Oder hat sich in der Corona-Zeit auch die Verwendung des Wortes in Verbindung mit einer neuen Form von Veranstaltungen in ihrer Wahrnehmung durchgesetzt?

Mit der erweiterten Bedeutung des Adjektivs hybrid beschäftigt sich das aktuelle Zeit-Wort.

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