Meldung vom 13. Februar 2007

Die beliebtesten Vornamen 2006

Die Gesellschaft für deutsche Sprache (Wiesbaden) hat wieder – wie regelmäßig seit 1977 – die im Vorjahr in Deutschland am häufigsten vergebenen Vornamen ermittelt. Die Auswahl stützt sich auf die Auswertungen einer bundesweiten und repräsentativen Anzahl von 180 Standesämtern (mehr als in früheren Jahren), wobei alle Regionen und alle Landeshauptstädte sowie viele kleinere Städte und Ortschaften berücksichtigt werden konnten.

Hier die jeweils ersten zehn Mädchen- und Jungennamen (in Klammern die Positionen des Jahres 2005):

Mädchen Jungen
1. Marie (1) 1. Leon (3)
2. Sophie/Sofie (2) 2. Maximilian (2)
3. Maria (3) 3. Alexander (1)
4. Anna, Anne (4) 4. Lukas/Lucas (4)
5. Leonie (5) 5. Paul (6)
6. Lena (6) 6. Luca (5)
7. Emily (7) 7. Tim (9)
8. Johanna (14) 8. Felix (8)
9. Laura (10) 9. David (10)
10. Lea/Leah (8) 10. Elias (11)

(Maria und Marie sind getrennt gezählt, da sie sich, anders als Anna/Anne, Lea/Leah oder Lukas/Lucas, in der Silbenzahl unterscheiden.)

Bei den Mädchennamen herrscht im Hinblick auf die ersten sechs Plätze Kontinuität; dies war in den Vorjahren ähnlich. Marie ist der seit 1999 von den Eltern am meisten bevorzugte Mädchenname. Auch Sophie, Maria, Anna, Leonie und Lena haben ihre vorderen Plätze halten können. Marie und Sophie stehen mit weitem Abstand an der Spitze, die Abstände zwischen den Plätzen sieben bis zehn sind relativ gering. Marie und Sophie sind allerdings vor allem als Zweitnamen sehr beliebt, so dass ihr Spitzenplatz nicht auf den Rufnamen schließen lässt. Neu in der Spitzengruppe ist Johanna. Dieser Name war allerdings in den letzten Jahren schon recht beliebt (2005: 14., 2004: 10. Rang).

Bei den Jungennamen hat Leon die Spitzenposition von 2001 zurückerobert. Die Popularität von Alexander und Maximilian ist nicht gebrochen, doch etwas zurückgegangen. Die Beliebtheit dieser Vornamen ist außergewöhnlich; seit 1997 stehen sie auf vorderen Plätzen oder ganz oben. Auf den Rängen vier bis sechs behaupteten sich Lukas, Paul und Luca. Tim und Felix kamen in den Vorjahren schon häufig vor, ebenso Elias, der nun in die Spitzengruppe aufgerückt ist (2005: 11., 2004: 14. Rang).

Generell wandelt sich die Vornamenmode nur langsam, von Jahr zu Jahr gibt es lediglich geringe Verschiebungen. Vor dreißig Jahren aber standen z. B. Stefanie, Nicole und Christine bzw. Andreas, Markus und Michael ganz vorne, Vornamen, die heute nicht unter den ersten fünfundzwanzig zu finden sind.

Vornamen, die immer häufiger vergeben werden, ohne dass sie schon die Spitzengruppe erreichen konnten, sind Amelie, Charlotte, Emma, Hannah/Hanna, Luise/Louise und Finn/Fynn, Jakob, Luis/Louis, Noah, Simon.

Der Jungenname Benedikt, der 2005 mehr als doppelt so oft vorgekommen war wie im Jahr 2004, ist nicht mehr so häufig vergeben worden.

Dass sog. »Großväternamen« in der Beliebtheit, wie Anfang Januar von anderer Seite gemeldet, sehr zunehmen, ist aufgrund der vorliegenden umfangreichen und regional ausgewogenen Daten nicht zu bestätigen; hier liegt, um es modisch auszudrücken, ein »gefühlter« Trend vor. Nur selten sind etwa Friedrich, Ludwig, Siegfried und Wilhelm bzw. Ernestine, Henriette, Rosalie oder Wilhelmine zu beobachten.

Der ausführliche Namenbericht wird in der GfdS-Zeitschrift Der Sprachdienst erscheinen (Heft 2/2007).