Muttersprache 2/2014

Neef, Martin
Das nächste Paradigma: Realistische Linguistik. Eine Ergänzung zum Beitrag »Wo stehen wir in der Grammatiktheorie?« von Wolfgang Sternefeld und Frank Richter

In einem kürzlich erschienenen Beitrag besprechen Wolfgang Sternefeld und Frank Richter das Buch Grammatiktheorie von Stefan Müller. Unter dem Terminus »Grammatiktheorie« verstehen die drei genannten Autoren formale Ansätze zur Syntax im Rahmen kompetenzbasierter, kognitiver Herangehensweisen, wobei Sprache als ein biologisches Objekt konzipiert wird. Dieses spezifische, auf Arbeiten von Noam Chomsky zurückgehende linguistische Paradigma zeichnet sich jedoch durch inhärente Widersprüchlichkeit aus, da es auf einer Gleichsetzung der Konzepte Sprache und sprachliches Wissen basiert. Diverse Autoren haben die Unangemessenheit eines solches Ansatzes zur Modellierung von Sprache demonstriert, darunter insbesondere Jerrold J. Katz, Paul Postal und Hans-Heinrich Lieb. Eine alternative Herangehensweise, die Katz als »Platonischen Realismus« bzw. »Linguistischen Realismus« bezeichnet, betrachtet Sprache als ein abstraktes Objekt. In diesem Beitrag skizziere ich die allgemeinen Eigenschaften und Vorzüge einer solchen Herangehensweise. Überdies reflektiere ich, mit welcher Methodik im Rahmen einer Realistischen Linguistik zu arbeiten ist.

In a recent article, Wolfgang Sternefeld and Frank Richter review the book Grammatiktheorie by Stefan Müller. With Theory of grammar, all three authors mean formal approaches to syntax in a competence-based, cognitive approach, regarding language as a biological object. This general linguistic paradigm stemming from work by Noam Chomsky is inherently contradictory as it equates language and knowledge of language. Jerrold J. Katz, Paul Postal, and Hans-Heinrich Lieb, among others, have shown the inadequacies of such an approach. An alternative, proposed by Katz, is Platonic realism (or linguistic realism) that treats language as an abstract object. In this article, I sketch the general features of such an approach and its merits. Moreover, I consider what is an adequate method to work in linguistic realism.

Spillner, Bernd
Publizität und Intimität: Die »Fröhliche-guten-Tag«-Anzeige als neue Presse-Textsorte

Unter »Pressesprache« sind nicht nur von Journalisten verfasste Texte zu verstehen, sondern auch von Auftraggebern geschaltete (und bezahlte) Anzeigen. In deutschen Tageszeitungen gibt es seit einigen Jahren »Fröhliche-guten-Tag«-Anzeigen, die einerseits traditionelle Familienanzeigen umfassen (Hochzeitsanzeigen, Geburtsanzeigen, Glückwünsche zum Geburtstag etc.), aber auch andere Kommunikationszwecke erfüllen, z. B. Kontaktaufnahme bei unbekannter Adresse. Darüber hinaus werden kommunikative Absichten verfolgt, die traditionell intim (unter vier Augen) ausgeführt werden: Liebeserklärungen, Heiratsanträge, Entschuldigungen, Trennungsmitteilungen usw. Auffallend sind individuelle Textgestaltung, graphische und poetische Elemente, Abbildungen im Text und Spiel mit Textsorten. Die Untersuchung beruht auf ca. 9.000 Anzeigen, vorwiegend aus der »Westdeutschen Allgemeinen Zeitung«.

Language in newspapers does not only refer to texts written by journalists but also to advertisements placed by private persons. Since some years, in German newspapers there is a new type of advertisement, mostly called »Fröhliche-guten-Tag«-Anzeige which combines some traditional announcements like marriage, birth of children, congratulations with getting in contact with persons the address of whom is unknown. In addition to this, those texts are used for communicative functions traditionally exercised in privacy: declaration of love, asking for marriage, apologizing, separation etc. Textual characteristics are individual style, graphic and poetical elements, illustrations within the text and playing with text types. The analysis is based on a corpus of approximately 9.000 advertisements, most of them published in the »Westdeutsche Allgemeine Zeitung«.

Gruntar Jermol, Ada
Einige Überlegungen zum Tempus und zum Aspekt – Ein deutsch-slowenischer Vergleich

Der vorliegende Beitrag unterzieht ausgewählte Tempusformen in Bezug auf ihre Funktion und ihren Gebrauch im Deutschen und Slowenischen einem Vergleich, wobei es mir vor allem angemessen erscheint, auf den Gebrauch des slowenischen und deutschen Präsens, Futurs und Plusquamperfekts sowie auf einige Besonderheiten der deutschen zusammengesetzten Vergangenheitsform – des Perfekts – hinzuweisen. Im Vergleich zum Deutschen kennt das Slowenische eine kleinere Zahl von Tempusformen, wobei dieses Manko, zumindest teilweise, durch den Verbalaspekt wettgemacht werden kann. Der Aspekt stellt somit im Slowenischen eine überaus bedeutende grammatische Kategorie dar, die auch im Rahmen des vorliegenden Beitrags etwas detaillierter erläutert wird.

This article compares the function and usage of selected German and Slovenian temporal verb forms (or tenses), in which it highlights the use of the Slovenian and German present, future, and past perfect verb forms as well as certain special features of the German periphrastic past form (known as the perfect tense). Compared to German, Slovenian uses fewer temporal verb forms, but at least partly compensates for this deficit with grammatical aspect. Thus, in Slovenian, grammatical aspect is an extremely important grammatical category, which is also dealt with in greater detail in this article.

Vural-Kara, Sergül
Fachsprachliche Terminologie als Übersetzungsproblem. Eine deutsch-türkische Untersuchung

In dem vorliegenden Artikel wird die Problematik der Übersetzung von fachsprachlicher Terminologie diskutiert. In diesem Rahmen werden auf der Grundlage korpusgestützter Untersuchungen übersetzungsrelevante Aspekte herausgearbeitet. Es wird zu sehen sein, dass bei der Übersetzung terminologischer Bestände sowohl ausgangs- als auch zielsprachliche Parameter zum Tragen kommen.

The following paper discusses the set of problems faced during the process of translating technical terminology. In accordance with this purpose a data-based analysis focusing on aspects of relevance from the translation studies point of view, has been carried out. The outcomes of this study reveal that during the process of terminological data translation, source language parameters are as important as the target language ones.

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