Pragmatik

Kann man nicht etwas gegen all die ähs und ähms tun?

[F] Ich habe das Gefühl, in Radio und Fernsehen kann niemand mehr einen »geraden Satz« ohne die Füllwörter äh, ähm und hm formulieren, zunehmend auch gebildete Menschen. Diese Unsitte tut mir in den Ohren weh, ich empfinde das als ignorant. Können Sie nicht etwas dagegen tun?

[A] Sicher ist die häufige Verwendung der Füllwörter äh oder ähm gerade in öffentlichen und gebildeteren Kreisen auffällig und mitunter unschön.

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Folge 2: Raus mit der Sprache: Höflichkeit

In dieser Folge von Wortcast ist Frau Dr. Marion Grein bei uns zu Gast. Sie leitet den Masterstudiengang Deutsch als Fremdsprache/Deutsch als Zweitsprache an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und hat einen Teil ihres Lebens in Japan verbracht. Mit uns spricht sie darüber, wie sie selbst und ihre internationalen Studierenden mit der Frage nach dem Du …

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Ist die Bezeichnung soziale Medien wirklich korrekt?

[F] Netzwerke wie Facebook und Twitter werden ja als soziale Medien bezeichnet. Meiner Meinung nach passt diese Übersetzung vom englischen social media aufgrund der unterschiedlichen Bedeutungen nicht. Wie sehen Sie das?

[A] Der englische Ausdruck social lässt sich zwar als ›gesellschaftlich, gesellig‹ übersetzen, jedoch eben auch in unserem Sinne als ›sozial‹.

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Übrigens … zum Gendersternchen

Der Asterisk (*) findet derzeit vor allem in der geschlechtergerechten Sprache als sogenanntes Gendersternchen Verwendung und Aufmerksamkeit (Liebe Leser*innen). Der Einsatz des Gendersternchens kann allerdings zu Verwechslungen und Missverständnissen führen, da der Asterisk als typografisches Zeichen bereits in einer Vielzahl anderer Kontexte Verwendung findet. Wir fassen zusammen.

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Wieso lautet die Anrede nicht Herr und Dame?

[F] Ich frage mich seit langem, warum die Anrede im Deutschen Herr und Frau ist. Warum ist ein Mann höflicherweise ein Herr, aber die Frau bleibt eine Frau und wird nicht zur Dame?

[A] Gegen Ihr sprachliches Empfinden und das daraus resultierende Anliegen ist auf den ersten Blick sicher nichts einzuwenden. Allerdings zeigt ein tieferer Blick in die bisherige sprachliche Entwicklung, dass sich die Sache etwas komplizierter darstellt.

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Verwendung von Lebensraum

[F] Kürzlich benutzte ich das Wort Lebensraum in einer Textanalyse. Es ging darum, dass der Leser nicht erfuhr, in welchem Lebensumfeld sich eine bestimmte Person in diesem Stück befindet, und so schrieb ich, dass wir nicht wissen, in welchem Lebensraum er sich bewegt. Ich wurde darauf hingewiesen, das Wort Lebensraum nicht zu benutzen, da es aus der nationalsozialistischen Zeit negativ besetzt sei. Sensibilisiert, fiel mir dieses Wort kurz darauf in einer Fernsehsendung auf – hier ging es um den Lebensraum bestimmter Tiere. Können Sie mir etwas zu diesem Thema sagen?

[A] Dass das Wort Lebensraum in der nationalsozialistischen Propaganda eine Rolle gespielt hat, steht außer Frage. Einige Sprachwissenschaftler/- innen haben daraus in der Tat die These abgeleitet, dass man Lebensraum (neben anderen ideologisch »vorbelasteten« Wörtern) heute nicht mehr neutral verwenden könne.

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Verwendung von Mama

[F] Ich beobachte immer häufiger, dass in den Medien das Wort Mama verwendet wird, wo m. E. Mutter angemessener ist. So schrieb z. B. eine Redakteurin in einer regionalen Tageszeitung, dass sie aus der »Mama-Zeit« zurück ist. Carmen Nebel sprach am Muttertag im öffentlich-rechtlichen Fernsehen alle »Mamas« an. Für mich ist Mama ein Kosename. Und Kosenamen verwendet man nicht in der Öffentlichkeit und lässt sich von Fremden auch nicht so ansprechen. Mir scheint, die skizzierte Verwendung von Mama ist von oben gesteuert und so gewollt. Wie sehen Sie diesen Trend?

[A] Wie Sie kenne ich Mama als Anredeform im Gespräch mit der Mutter, während ich das Wort Mutter verwenden würde, wenn ich mit Dritten über meine Mutter spreche.

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