Redewendungen

Sich (k)einen Zacken aus der Krone brechen

[F] Woher stammt die Redewendung »sich (k)einen Zacken aus der Krone brechen«? Das hängt doch vermutlich nicht mit einer bevorstehenden Zahnarztsitzung zusammen – oder?

[A] Nein, die Redewendung hat nichts mit beschädigten Zahnkronen zu tun. Dennoch stammt sie auch nicht – selbst wenn dies naheläge – aus der Zeit des (hiesigen) Krone-tragenden Adels. Wenn sich jemand »einen Zacken aus der Krone bricht«, bedeutet dies, dass eine Handlung für denjenigen unter seiner Würde ist.

[weiterlesen]

Pleonasmen: Von weißen Schimmeln und leiser Stille

[F] Meine Tochter ist heute von der Reiterfreizeit wiedergekommen und hat mir freudig erzählt, sie sei auf einem weißen Schimmel geritten. Das hat mich stutzig gemacht: Charakteristisch für einen Schimmel ist doch, dass er weiß ist, warum nennt man die Farbe häufig noch dazu? Das ist doch irgendwie »doppelt gemoppelt«.

[A] Auf diese Frage möchten wir gerne eine Rückantwort geben. Der hier beschriebene Fall ist ein Beispiel für einen Pleonasmus.

[weiterlesen]

Wieso macht man einen polnischen Abgang?

[F] Wieso macht man einen polnischen Abgang? Sind Polinnen und Polen besonders unhöflich?

[A] Verlässt man klammheimlich eine Feier oder eine Gesellschaft, ohne sich zu verabschieden, bezeichnet man das als polnischen Abgang. Das heimliche Davonmachen kennt man aber auch unter einen polnischen Abschied nehmen oder sich polnisch drücken. Nun aber die Frage: Wieso polnisch?

[weiterlesen]

Verflixt und zugenäht! Woher stammt dieser Fluch?

[F] Woher stammt wohl der Ausruf Verflixt und zugenäht!? Mir will nicht einleuchten, wie diese beiden Wörter miteinander in Beziehung stehen.

[A] Ganz unzweifelhaft geklärt ist es zwar nicht, woher der Ausruf Verflixt und zugenäht! stammt, doch es gibt recht konkrete Hinweise auf seinen Ursprung. So ist zunächst einmal das Adjektiv verflixt eine euphemistische Umschreibung des Kraftausdrucks verflucht, die bereits seit ca. 1800 gebräuchlich ist.

[weiterlesen]

Warum baut man einen Unfall?

[F] Warum baut man einen Unfall?

[A] Einen Unfall zu bauen bedeutet so viel wie ›einen Unfall verursachen‹. Dass ausgerechnet das Verb bauen in diesem Zusammenhang herangezogen wird, scheint eigentlich gar nicht so abwegig. Der Duden (Deutsches Universalwörterbuch, 2001) führt für das Wort eine Vielzahl von Verwendungsweisen an, u. a. wird bauen im Sinne von ›etwas errichten, konstruieren‹ oder ›herstellen‹ verwendet.

[weiterlesen]

Farbreihe der Redewendungen: Schwarz, Weiß, Grau

Als Abschluss unserer Farbreihe sollen nun noch die sogenannten unbunten Farben thematisiert werden. Mit Schwarz von alt- und mittelhochdeutsch swarz sowie Weiß von althochdeutsch (h)wīȥ und mittelhochdeutsch wīȥ schauen wir uns damit zwei vollkommen gegensätzliche Sinneswahrnehmungen an: Grau als Zwischenton kommt noch hinzu, es geht auf althochdeutsch grāo zurück.

[weiterlesen]