24. September 2024
Folge 31: Forensische Linguistik: Was Sprache über Täter verrät
»100 000 Millionen Euro oder ich vergifte in jedem Geschäft von Ihnen ein Produkt!« So oder ähnlich lauten Erpresserschreiben, die beim Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden auf dem Tisch landen. Weil nicht nur Fingerabdrücke Spuren hinterlassen, sondern auch unsere Sprache, werden dort Drohbriefe, Bekennerschreiben oder andere Schriftstücke, die bei schwerwiegenden Verbrechen eine Rolle spielen, sprachwissenschaftlich untersucht. Grammatische Fehler, orthografische oder syntaktische Besonderheiten, Dialekte oder der Wortschatz können wertvolle Hinweise auf Täter oder Täterinnen liefern, wenn sie mit bestimmten Analyseverfahren ausgewertet werden.
Dr. Sabine Ehrhardt ist Wissenschaftliche Direktorin und Leiterin des Fachbereichs Sprache, Audio beim BKA. Mit ihr sprechen wir darüber, was unsere Sprache über uns verrät, ohne dass wir es bemerken – oder beabsichtigt haben –, und wie dieser Umstand bei der Ermittlung von potenziellen Straftätern genutzt wird.
Zur Person
Dr. Sabine Ehrhardt ist forensische Linguistin und Wissenschaftliche Direktorin am Kriminaltechnischen Institut des Bundeskriminalamts (BKA) in Wiesbaden. Dort leitet sie das Fachgebiet Sprache, Audio. Sie hat Germanistik sowie Anglistik studiert und sich nach ihrer Promotion auf eine Stellenausschreibung beim Bundeskriminalamt beworben. Seit 2004 ist sie im Sachgebiet »Autorenerkennung« tätig.
Zum Nachlesen
Schon im Jahr 2020 haben wir in unserer Zeitschrift »Der Sprachdienst« ein Interview mit Frau Dr. Ehrhardt veröffentlicht, in dem wir mit ihr über das Thema Sprachanalyse sprechen. Der Titel: »Sprachliche Spurensuche am Kriminaltechnischen Institut«. Den Artikel können Sie über unseren Shop erwerben: