Meldung vom 25. Februar 2014
Ästhetische Kriterien sind bei der Vornamenwahl besonders wichtig
Ergebnisse einer Umfrage zu den Motiven der Vornamenwahl
Pumuckl, Adalbert oder doch Leon? Wenn Eltern Nachwuchs erwarten, dann haben sie die Qual der Wahl. Welcher Name passt zum Kind? Darf er auch außergewöhnlich sein? Von welchen Motiven lassen sich Eltern bei der Namenswahl leiten? Klang, Bedeutung, Tradition, Namensvorbilder – Aspekte, die es zu berücksichtigen gilt. Über die Hintergründe der Vornamenwahl wurden bisher großenteils nur Vermutungen angestellt – dies ändert sich nun.
Motive der Vornamenwahl
Den Ergebnissen der Umfrage Befragt wurden 962 Eltern aller Alters- und Bevölkerungsgruppen zum Hintergrund der Vornamen ihrer Kinder, darunter 244 Eltern, deren ältestes Kind noch keine 18 Jahre alt ist. Um die aktuellen Tendenzen der Vornamenvergabe herausstellen zu können, beziehen sich die hier präsentierten Ergebnisse auf die Gruppe der Eltern, deren ältestes Kind noch keine 18 Jahre alt ist. zufolge spielen ästhetische Kriterien bei der Vornamenwahl heutzutage die wichtigste Rolle. Ganz besonders achten Eltern darauf, dass der Name ihres Kindes schön klingt, sich gut anhört. Für fast drei Viertel der Eltern war dies ein wesentliches Kriterium, nur 6 % gaben an, dass es für sie (praktisch) keine Rolle spielte. Auffällig ist, dass der Klang bei Mädchennamen eine noch größere Wichtigkeit hat als bei Jungennamen (79 % der Eltern legten beim Namen der Tochter großen Wert auf den Klang, 65 % beim Namen des Sohnes).
Darüber hinaus wurden der Zusammenklang des Vornamens mit dem Familiennamen und die Länge bzw. Kürze eines Vornamens als für die Wahl ausschlaggebend genannt. Vielen Eltern war es auch besonders wichtig, dass der Name dem Kind im Leben keine Nachteile bringt (42 %) und dass er zu jedem Alter passt (31 %). Über die Hälfte der Eltern gab zudem an, dass es ihnen wichtig oder sogar besonders wichtig gewesen sei, dass der gewählte Name auch beim Rest der Familie Zustimmung findet. Knapp die Hälfte erachtet es dabei als wichtig oder sehr wichtig, dass ihnen der Name modern erschien.
Als weniger wichtig wurden die Bedeutung des Namens oder ein religiöser Bezug angesehen, ebenso spielten die Herkunft des Namens, dass er mit einem bestimmten Buchstaben beginnt oder dass er besonders verbreitet ist, eine eher untergeordnete Rolle.
Inspirationsquellen
Auf die Frage, wodurch sich die Eltern bei der Vornamenwahl haben inspirieren lassen, antwortete fast ein Drittel, sie seien durch die Familie, Freunde oder Bekannte auf den Vornamen gekommen. Knapp ein Fünftel hatte den Namen für das erstgeborene Kind schon immer geplant, und 15 Prozent sind bei der Suche in Vornamenbüchern oder listen darauf gestoßen. Überraschenderweise spielt das Internet bei der Vornamensuche kaum eine Rolle: Nur 1 % der Eltern zog es zu Rate.
Namenspatrone
Ein Viertel der Eltern benannte ihr Kind nach einer bestimmten Person, darunter Familienangehörige, prominente oder historische Persönlichkeiten und fiktive Figuren. Am häufigsten waren die Großeltern der befragten Eltern Vorbild bei der Namensgebung. Insgesamt haben 16 % der Eltern ihr Kind (auch) nach einem Familienangehörigen benannt, 6 % nach prominenten oder historischen Persönlichkeiten oder fiktiven Figuren.
Prozess der Vornamenfindung
Einen Vornamen für ihr Kind auszusuchen, bereitete den meisten Eltern keine Probleme. Rund einem Drittel der Eltern fiel es sogar sehr leicht, weiteren 50 % fiel es eher leicht, einen Namen für ihr erstes Kind zu finden. Nur 2 % haben sich damit sehr schwer getan. Allerdings haben mögliche Probleme bei der Namensfindung nichts mit eventuell überhöhten Ansprüchen der Eltern zu tun. Im Gegenteil nannten Eltern, denen die Vornamenwahl nicht ganz so leicht fiel, weniger Kriterien als besonders wichtig für die Vornamenwahl.
Zusammen mit dem Institut für Demoskopie Allensbach hat die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) diese vom Bundesministerium für Kultur und Medien (BKM) geförderte Studie zu den Motiven der Vornamenwahl durchgeführt.
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