Archiv Online-Vorträge

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Alexander Lasch
Verlassen Sie ausgetretene Pfade!
Wissensvermittlung unter den Bedingungen KI-gestützter Lehr- und Lernszenarien

Präsentation zum Vortrag vom 29. Oktober 2024

KI-Generatoren stellen die Gewissheiten, Monopole und tradierte Praxen der vertrauten wissensvermittelnden Institutionen radikal in Frage. Welche Chancen liegen darin? Welchen Herausforderungen müssen wir uns stellen?
Der Referent ist Linguist an der TU Dresden und beschäftigt sich genauer mit den Besonderheiten der deutschen Sprache in ihrer Entwicklung und ihrem Gebrauch. Im Mittelpunkt seines Interesses stehen konstruktionsgrammatische Zugänge zur Gegenwartssprache, die Erschließung und maschinelle Analyse im Kontext der Digital Humanities, diskurs- und domänenspezifische Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart, funktionale und regionale Varietäten sowie Themen der angewandten Linguistik. Grundsätzlich folgt er in Lehre und Forschung den Prinzipien der Open Access Community und setzt sich für die Etablierung von Open Educational Resources (OER) ein. Besonderes Augenmerk richtet er auf kollaborative Arbeitsformen und die Sichtbarmachung der Verzahnung von Forschung und Lehre, z. B. im Kontext barrierefreier Kommunikation mit der VERSO gGmbH und den Aktivitäten im Moravian Knowledge Network.

Dieser Vortrag wurde nicht aufgezeichnet, wir stellen Ihnen aber gerne die begleitende Präsentation zur Verfügung.


Georg Schuppener
»Asylbetrug heißt Heimatflug« – Stilfiguren auf Wahlplakaten

Online-Vortrag vom 25. Juni 2024

Stilfiguren sind ein bewährtes Mittel zur Aufmerksamkeitssteuerung, das bereits in der antiken Rhetorik große Bedeutung besaß. Angesichts einer Flut an Werbung muss auch Wahlwerbung Wege finden, um hervorzustechen und im Gedächtnis zu bleiben. Dabei spielen Wahlplakate nach wie vor eine wichtige Rolle, vor allem deshalb, weil sie im öffentlichen Raum allgegenwärtig sind. Der Vortrag soll an aktuellen und historischen Beispielen von Wahlplakaten zeigen, welche Stilfiguren Verwendung finden und wie sie konkret eingesetzt werden. Dabei lassen sich auch Besonderheiten in Abhängigkeit von politischer Position und Ausrichtung belegen. Dies bietet dann die Möglichkeit, weitere sprachliche Strategien der Wahlwerbung zu diskutieren.

Georg Schuppener, Prof. Dr. Dr., geb. 1968 in Aachen. Studium der Germanistik, Geschichte, Mathematik, Philosophie und Wissenschaftstheorie in Aachen, Hamburg, Leipzig und Jena. Promotion zum Dr. phil. und zum Dr. rer. nat. sowie Habilitation (Germanistische Sprachwissenschaft/Sprachgeschichte). Verschiedene Gastprofessuren, Träger zahlreicher Wissenschaftspreise, Autor zahlreicher Publikationen zur Sprach-, Literatur-, Kultur- und Wissenschaftsgeschichte.


Stephan Walter
»Diplomaten-Rennbahn« und »Langer Eugen«. Wörter und Anekdoten aus der Bonner Republik

Online-Vortrag vom 21. Mai 2024

Als Bonner Republik bezeichnet man den Zeitraum von 1949 bis 1999, also von der Verkündung des Grundgesetzes bis zum Umzug wesentlicher Hauptstadtbehörden nach Berlin. Die Gründung der Bundesrepublik Deutschland vor 75 Jahren veränderte auch jene beschauliche Universitätsstadt am Rhein, die zunächst provisorisch, später immer selbstbewusster zur Hauptstadt ausgebaut wurde und somit entscheidend auch den Alltag der Menschen prägte. Im Vortrag wird neben architektonischen und geschichtlichen Entwicklungen vor allem auf sprachliche Phänomene eingegangen, die diesen Prozess begleiteten und ihn widerspiegeln.

Der Referent ging zu einer Zeit in Bonn zur Schule, als die Straßen noch gesperrt wurden, wenn ein Staatsoberhaupt vorbeifuhr, und berichtet auch seine persönlichen Erinnerungen an die Zeit der Bonner Republik.


Johannes Latsch
Hype-Wörter als Zeitzeugen

Online-Vortrag vom 30. Januar 2024

Hype-Wörter sind bekannte Wörter, die eine Bedeutungsumdeutung erfahren. Häufig lassen sich diese Wörter bestimmten Kontexten zuordnen. Dr. Latsch präsentiert Zeitwörter aus sieben verschiedenen Themenfeldern. Das erste ist Politik, Gesellschaft und Diskurs, darunter fallen einige bekannte Wörter wie Ampel, Querdenker, Zeitenwende und Hasskommentar. Auch die Vorliebe, Koalitionen nach den Farben der Parteien zu benennen, wie bei Jamaika, wird aufgegriffen. Man darf gespannt sein, welche Länderflaggen sich noch in künftigen Regierungen wiederfinden werden. Starke Parallelen zu den Wörtern des Jahres sind zu erkennen.

Der Vortrag lädt anhand vieler Beispiele, die heute mitunter schon wieder vergessen sind, ein zu einem lockeren Streifzug durch die Sprache der Gegenwart.

Der Referent ist Pressesprecher eines Landkreises und ein gern gesehener Gast der GfdS.


Sascha Michel
Wahlkampfsprache. Eine Nachlese zum Landtagswahlkampf in Hessen am Beispiel der Parteien CDU und SPD

Online-Vortrag vom 24. Oktober 2023

In diesem Vortrag geht es im ersten Teil um allgemeine Merkmale von Wahlkampfkommunikation. Es werden die zentralen Maximen, Strategien sowie Textsorten vorgestellt, die für politischen Sprachgebrauch im Allgemeinen und für Wahlkämpfe im Besonderen charakteristisch sind. Im zweiten Teil wird anhand des Landtagswahlkampfes in Hessen gezeigt, was die Wahlkampfrhetorik der Parteien CDU und SPD ausmacht und worin sie sich unterscheidet – und dies sowohl mit Blick auf den Offline- als auch Onlinewahlkampf.


Kathryn Barnes
Warum geht der Frosch plitsch, platsch die Treppe hoch?
Ratzfatz und holterdipolter durch die Welt der deutschen Ideophone und deren Bedeutung

Präsentation zum Vortrag vom 27. Juni 2023

Ideophone, im Deutschen z. B. plitsch, platsch, holterdiepolter und ratzfatz, referieren auf die sinnliche Wahrnehmung und sind vor allem Eigentümlichkeiten anderer, insbesondere afrikanischer Sprachen. Durch neue sprachwissenschaftliche Erkenntnisse, die der bildhaften Zuordnung von Bedeutungen zu Ausdrücken im Deutschen eine größere Rolle zusprechen als bisher angenommen, rücken Ideophone aktuell verstärkt ins Interesse. Ausgehend vom aktuellen Forschungsstand werden im Vortrag die ersten Ergebnisse eines Promotionsvorhabens vorgestellt, das die Rolle und den Bedeutungsbeitrag von Ideophonen im Deutschen untersucht.

Dieser Vortrag wurde nicht aufgezeichnet, wir stellen Ihnen aber gerne eine Präsentation zur Verfügung, die über den Stand des Forschungsprojekts informiert. Es handelt sich nicht um die begleitende Präsentation, sondern um einen ausführlicheren Foliensatz.


Johannes Latsch
Eckenbrüller mit Atmo. Ein Streifzug durch den Journalistensprech

Online-Vortrag vom 31. Januar 2023

Wer glaubt, er habe mit Wörtern wie Redakteur oder redigieren ausreichende Kenntnisse über journalistische Fachsprache und Jargon, täuscht sich. Tatsächlich wimmelt es in der Sprache der Medien von einer Vielzahl von Fachbegriffen oder lax klingenden Wörtern, die auf Außenstehende rätselhaft, belustigend oder auch sarkastisch wirken. Da werden Witwen geschüttelt, Atmos reingeschnitten, Bauchbinder formuliert und Eckenbrüller neben den Aufsetzer gestellt.

Der Vortrag lädt anhand einiger Beispiele zu einem lockeren Streifzug durch die Sprache der Medienwelt ein und gibt anhand dieser spezifischen Wörter eine unkonventionelle Innenansicht zu Produktionsprozessen in Zeitungen, TV- und Radiosendungen.

Der Referent, heute Pressesprecher eines Landkreises, war selbst lange Jahre Journalist und hat in Redaktionen selbst so geredet, wie er es im Vortrag beschreibt. Heute ist er Pressereferent eines Landkreises, gibt Seminare und Trainings und hat mehrere Fachbücher zu den Themen Medien, Medienarbeit und Kommunikation veröffentlicht.


Peter Schlobinski
Der Kampf um Deutungshoheiten. Sprache und Macht in Politik und Gesellschaft

Präsentation zum Vortrag vom 24. Mai 2022

Es wird von der These ausgegangen, dass es gesellschaftliche und politische Tendenzen gibt, die Grenzen des Sagbaren (a) auszuweiten und (b) einzuengen. Dies wird vor dem Hintergrund populistischer Entwicklungen reflektiert und eingebettet in das Thema »Sprache und Macht«. Als Argumentationsfolie wird auf Konzepte wie das des sprachlichen Relativismus, des »political Framing«/der Sprachlenkung sowie das von »Sprachtabus und -tabuisierungen« zurückgegriffen. Der Kampf um Deutungshoheiten wird an konkreten Beispielen veranschaulicht und analysiert.

Dieser Vortrag wurde nicht aufgezeichnet, wir stellen Ihnen aber gern die begleitende Präsentation zur Verfügung.

Georg Schuppener
Warum heißt es im Deutschen einundzwanzig und im Englischen twenty-one?

Vortrag vom 25. Januar 2022

Warum heißt es im Deutschen einundzwanzig, während die Reihenfolge im Englischen mit twenty one genau umgekehrt ist? Ist nicht die englische Form einfacher und logischer, führt nicht die deutsche zu zahlreichen Zahlendrehern und anderen Fehlern? Wie sieht es in anderen Sprachen aus? Diesen Fragen geht der Vortrag nach. Der genannte Unterschied ist aber nur eine von vielen Besonderheiten, die die Zahlwörter für 11-19, 21-29, 31-39 usw. im Deutschen und vielen anderen Sprachen aufweisen. Bemerkenswerterweise gibt es hierzu bisher nur wenig detaillierte sprachwissenschaftliche Forschung.

Der Vortrag sucht insbesondere nach Antworten zu den Ursachen der genannten Zahlwortbildung im Deutschen. Weiterhin werden aus sprachwissenschaftlicher Sicht Initiativen diskutiert, die die Bildung jener Zahlwörter im Deutschen verändern wollen.

Johannes Latsch
Wortwörtlich. Zur Sprache des Zitats in den Printmedien

Vortrag vom 15. Dezember 2021

Das Zitat bringt Leben, Farbe. Es fasst zusammen, setzt die Dinge auf den Punkt. Kein Wunder, dass es in Zeitungen und Zeitschriften, in der Flut der vielen Worte, so wichtig wie umstritten ist. Es wirkt als thematisch-emotionaler Ankerpunkt, spiegelt Entwicklungen, Lebenslagen, Gefühle und Weltsichten. Es schafft Missverständnisse, sorgt für Aufregung, wird glattgebügelt, gefälscht, frei erfunden – und dann dementiert. Grund genug, ein Blick auf dieses Textphänomen zu werfen. Der Vortrag betrachtet die Funktionen des Zitats, untersucht Gestaltungsmerkmale und zeigt, wie Zitate zum medialen Kampfmittel werden können.

Der Referent war selbst lange Jahre Journalist und hat dabei naturgemäß permanent zitiert. Heute ist er Pressesprecher eines Landkreises und wird selbst zitiert. Außerdem versucht er als Dozent für Kommunikation zu vermitteln, wie Dinge wortwörtlich auf den Punkt gebracht werden können. Zudem hat er mehrere Fachbücher zu den Themen Medien, Medienarbeit und Kommunikation veröffentlicht.

Sascha Michel
Politische Kommunikation

Vortrag vom 7. Dezember 2021

In diesem Vortrag geht es um theoretische Grundlagen und praktische Anwendungen einer so genannten »Social-Media-Rhetorik« am Beispiel der politischen Kommunikation. Mit Blick auf Wahlkämpfe und -kampagnen wird gezeigt, wie Parteien und Politiker/-innen Social Media strategisch für die gezielte Wähler(innen)ansprache einsetzen und welche sprachlichen Besonderheiten sich dabei beobachten lassen. Schließlich sollen beispielhaft Aspekte einer Social-Media-Gegenrhetrorik seitens der Bürger/-innen herausgestellt und somit Fragen der Aneignung politischer Kommunikation fokussiert werden.

Stephan Walter
Mehrsprachigkeit im deutschen Sprachraum

Vortrag vom 15. November 2021

Im Vortrag wird das Phänomen der Mehrsprachigkeit in Deutschland von verschiedenen Seiten beleuchtet. Für alle, die mit Deutsch und Fremdsprachen zu tun haben, geben die interkulturellen Situation und die Verwendungsweisen der Sprachen interessante Anregungen für den Umgang mit diesen.

Der Referent ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz in Germersheim.


Johannes Latsch
Gasputin und die Sendung mit der Maut. Die Überschrift in Zeitungen und Zeitschriften – Funktionen, Merkmale, Beispiele

Vortrag vom 26. Oktober 2021

Die Überschrift ist das Aushängeschild eines Artikels: Sie bringt das Thema auf den Punkt, macht den Leser neugierig, saugt ihn in den Artikel hinein. Sie mischt journalistisches Handwerk und stilistische Kunst. Sie fordert, verkürzt, provoziert. Der Vortrag zeigt, welche Funktionen die Überschrift erfüllt, wie sie zusammengebaut ist, welche sprachlichen Kniffen sie nutzt. Zahlreiche Beispiele aus dem Blätterwald zeigen, was die Überschrift soll und kann. Und wo sie lachen macht.

Der Referent war selbst etliche Jahre Journalist, hat dabei selbst tausende Überschriften formuliert. Er tut es heute noch – inzwischen als Pressesprecher eines Landkreises und Dozent für externe/interne Kommunikation. Zudem hat er diverse Fachbücher zur Medien- und Öffentlichkeitsarbeit, zu Rede- und Stilfragen veröffentlicht.


Johannes Latsch
Die Magie des ersten Satzes – Ein Streifzug durch die Geschichte der deutschsprachigen Literatur

Vortrag vom 26. Januar 2021 im Rahmen der Sprachrunde »Kultur- und Spracharbeit unter Pandemiebedingungen«

» … Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne«

Der erste Satz eines Buches, einer Geschichte führt den Leser ins Geschehen, stimmt den Ton an, entscheidet mitunter, ob er auch den zweiten Satz und alles Folgende liest. Der Vortrag wirft einen Blick auf die ersten Sätze unterschiedlicher Literaturgattungen und Epochen, von der Goethezeit bis zum heutigen Bestseller. Er arbeitet dabei heraus, welche Funktionen erste Sätze erfüllen und wie sie das erreichen.

Der Referent war lange Jahre Journalist, ist Pressesprecher eines Landkreises und Dozent für Kommunikation. Zudem hat er mehrere Fachbücher zu den Themen öffentliche Sprache, Kommunikation und Medienarbeit veröffentlicht.


Miriam Schmidt-Jüngst
Zur Rolle der Vornamenwahl bei Transpersonen

Vortrag vom 3. November 2020

Von Stefanie zu Stefan und von Horst zu Chantal? Vorstellungen und Realitäten des Namenwechsels transgeschlechtlicher Menschen

Der Namenwechsel transgeschlechtlicher Menschen wird häufig als Illustration ihrer geänderten Geschlechtszugehörigkeit genutzt: So titelten diverse Zeitungen etwa »aus Bradley wird Chelsea (Manning)« oder »wie aus Bruce Caitlyn (Jenner) wurde«, als die beiden prominenten Frauen ihr öffentliches Coming-Out hatten. Aber wie wählt man eigentlich einen neuen Namen, wenn dies im Zuge einer geschlechtlichen Transition nötig wird?

Der Vortrag stellt auf Basis von Studienergebnissen die häufigsten Motive und Überlegungen vor, die bei der Entscheidung für einen neuen Namen eine Rolle spielen, und zeigt anhand des Namenwechsels auf, wie stark transgeschlechtliche Menschen auch heute noch um die gesellschaftliche Anerkennung ihres Geschlechts kämpfen müssen.


Stephan Walter
Von Gelben Westen und Respektrente: Wie übersetzt man aktuellen Wortschatz?

Präsentation zum Vortrag vom 13. Oktober 2020

Übersetzen ist mehr als das Übertragen von Wörtern und grammatischen Strukturen. Wörter, Sätze und Texte sind immer in einen bestimmten Kontext eingebunden. Beim Übersetzen gilt es daher nicht nur, sprachliche Regeln zu beachten, sondern auch, kulturelle Normen zu berücksichtigen und kreativ zu sein.

Anhand von aktuellem Wortschatz, der nicht im Wörterbuch steht, sowie von Werbeslogans sollen Strategien aufgezeigt werden, wie professionelle Übersetzer vorgehen, um Inhalt und Form des geschriebenen Wortes zielgerecht zu übertragen.

Dieser Vortrag wurde nicht aufgezeichnet, wir stellen Ihnen aber gern die begleitende Präsentation zur Verfügung.


Anne Rosar
Ehenamenwahl in Deutschland

Vortrag vom 29. September 2020

Bei der Bestimmung eines gemeinsamen Familiennamens bzw. Ehenamens galt bis Ende der 70er Jahre in Deutschland das patriarchalische Prinzip: »Die Frau erhält den Familiennamen des Mannes.« (§ 1355 BGB 1896) Im Zeitverlauf haben sich gesetzliche Rahmungen verändert: Paare können heute unabhängig vom Geschlecht einen der zur Zeit der Eheschließung geführten Namen als Ehe- und Familiennamen wählen (BRD ab 1977, DDR ab 1966). Die Person, deren Name nicht Ehename wird, kann sich für einen sogenannten Doppelnamen entscheiden (BRD ab 1958 für Frauen, ab 1977 auch für Männer). Alternativ führen beide Ehepartner ihren jeweiligen Namen nach der Eheschließung weiter (ab 1991), für Kinder muss allerdings ein einheitlicher Familienname festgelegt werden.

Im Zentrum des Vortrags stehen folgende Forschungsfragen: Inwiefern hat sich die Ehe- und Familiennamenwahl in Deutschland vor dem Hintergrund wachsender Gleichberechtigung von Frauen und Männern sowie gesetzlicher Lockerungen im Familienrecht verändert? Welche Faktoren sind hierfür verantwortlich (Stadt/Land-, Ost/West-Vergleich etc.)? Und wie wird die Namenwahl von Ehepartner(inne)n heute nachträglich legitimiert?

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