6. Oktober 2025
Der erste Freitag im Oktober: Tag des Lächelns

Jeden ersten Freitag im Oktober gilt: Bitte lächeln! Denn immer dann feiern wir den »Tag des Lächelns«, und zwar schon seit 1999. Diesen Welttag verdanken wir seinem Initiator Harvey Ball, der außerdem der Erfinder des Smileys ist. Ein wunderbarer Anlass also, einen Blick auf den Ursprung des Smileys zu werfen und vor allem: die sprachliche Seite des Gesichtssymbols zu entdecken. So beleuchten wir die genaue Bedeutung des Wortes Smiley und seine Abgrenzung zu Emoticon und Emoji sowie deren angemessenen Gebrauch in elektronischen Texten.
Die Idee des Smileys: Mitarbeitende zum Lächeln bringen
Der oder auch das Smiley, zu englisch smiley ›lächelnd‹ ,umgangssprachlich zu to smile ›lächeln‹, hat seine Geburtsstunde im Jahr 1963. In einer US-amerikanischen Versicherungsfirma herrschte zu dieser Zeit solch ein schlechtes Betriebsklima, dass sie den Grafiker Harvey Ball damit betraute, ein Design zu entwickeln, das die Mitarbeitenden wieder aufheitern sollte. So entwarf Ball den weltweit ersten Smiley, der schließlich Anstecker am Revers der Mitarbeitenden zierte. Er meldete auf sein Design allerdings kein Patent an und so schenken uns heute diverse Weiterentwicklungen des Originals ihr schönstes Lächeln.
Smiley vs. Emoticon und Emoji
Geht es um die Verwendung des Smileys in Texten, spricht man auch von Emoticon oder Emoji. Aber was genau sind die Unterschiede? Zieht man den Duden heran, findet man für Emoticon und Emoji unterschiedliche Definitionen, gleichwohl kann sowohl ein Emoticon als auch ein Emoji die Gestalt eines Smileys annehmen.
Ein Emoticon erklärt der Duden als ›Kombination verschiedener auf einer Computertastatur vorhandener Zeichen, mit der z. B. in einer E-Mail eine Gefühlsäußerung wiedergegeben werden kann (z. B. Smiley)‹, also etwa <:-)> für glücklich oder <:-(> führ traurig.
Ein Emoji hingegen besteht nicht aus Interpunktionszeichen und kann weit mehr abbilden als bloß Gesichter und Stimmungslagen. Im Duden wird die Bedeutung wiedergegeben mit ›aus Japan stammendes, einem Emoticon ähnliches Piktogramm, das auf Gefühlslagen, Gegenstände, Orte, Tiere, Essen o. Ä. verweist (in elektronischen Nachrichten)‹. Beispiele für Emojis sind die Folgenden:

Ein Smiley ist nun laut Duden ein ›Emoticon in Form eines stilisierten lächelnden Gesichtes (als eigenes Zeichen oder als Kombination von Doppelpunkt, Divis und schließender Klammer)‹. Insofern gilt, dass ein Smiley als Emoticon UND als Emoji realisiert werden kann:

So scheint zunächst entscheidend, dass ein Smiley ein Lächeln auf den Lippen trägt.
Gibt es auch traurige, wütende oder schockierte Smileys?
Laut dem Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache (DWDS) ist ein Smiley die ›grafische Darstellung eines meist lächelnden Gesichts‹, aber auch eine ›Zeichenfolge oder kleine Grafik in einer digitalen Nachricht, die einen Gesichtsausdruck darstellt und mit der die Gefühlslage des Schreibenden verdeutlicht oder eine Äußerung kommentiert wird‹. Demnach lächelt ein Smiley also keineswegs immer. So gilt etwa auch Folgendes als Smiley:

Außerdem nimmt das DWDS eine weniger strenge Begriffsdifferenzierung von Emoticon und Emoji vor als der Duden. Mithin werden Smiley, Emoticon und Emoji synonym verwendet.
Emoticons, Emojis und Interpunktion – ja wie denn nun?
Chaos herrscht nicht nur bei der Unterscheidung der Begrifflichkeiten, sondern auch beim Gebrauch von Emoticons und Emojis nach einem Satz: So ersetzen viele Schreibende das Satzschlusszeichen (Punkt, Ausrufe- oder Fragezeichen) durch ein Emoticon oder Emoji, manchmal auch mit einem Leerzeichen dazwischen; zudem sind weitere Varianten im Umlauf:

Die Frage danach, welche dieser Varianten denn nun die korrekte ist, hat der Rat für deutsche Rechtschreibung bisher nicht geregelt. Allerdings spricht der Duden in seinem Handbuch zur Zeichensetzung (aktuelle Ausgabe von 2024) eine entsprechende Empfehlung aus, wonach ein Emoticon/Emoji nicht (!) ein Satzschlusszeichen ersetzt: »Es empfiehlt sich, Emoticons und Emojis hinter den Schlusspunkt (oder andere Satzzeichen) zu setzen, wenn diese auf den auf den gesamten Satz Bezug nehmen.« In einem Spiegel-Interview begründet die Redaktion die Empfehlung damit, dass auch Fußnoten nach ebendiesem Prinzip gesetzt werden.
Während Fußnoten ohne Leerzeichen nach dem Satz stehen, auf den sie sich beziehen, gilt für Emoticons/Emojs allerdings das Gegenteil. Dies wird im besagten Handbuch nicht explizit ausgesprochen, aber durch die Beispielsätze vermittelt. Insofern ist von den oben genannten Varianten die Zeichensetzung unter (4) die eleganteste – mit Leerzeichen zwischen Satzschlusszeichen und Emoticon/Emoji. Weitere Beispiele wären:

Nach Teilsätzen steht Emoticon oder Emoji mit Blick auf die Beispiele im Duden-Handbuch indes am besten vor dem Satzzeichen:

Damit sei nun auch hier der Schlusspunkt gesetzt, dahinter ein elegant platziertes Lächeln. 🙂
Quellen
Duden – Komma, Punkt und alle anderen Satzzeichen. Das Handbuch zur Zeichensetzung. Nach den neuen amtlichen Regeln. Berlin 2024.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/welttag-laecheln-2023-smiley-100.html (18.08.2025)
https://www.duden.de/rechtschreibung/Emoji (01.09.2025)
https://www.duden.de/rechtschreibung/Emoticon (01.09.2025)
https://www.duden.de/rechtschreibung/Smiley (18.08.2025)
https://www.dwds.de/wb/Emoji (01.09.2025)
https://www.dwds.de/wb/Emoticon (01.09.2025)
https://www.dwds.de/wb/Smiley (01.09.2025)
https://www.spiegel.de/panorama/emoji-duden-hat-regeln-fuer-kommasetzung-a-00000000-0003-0001-0000-000002308153 (18.08.2025)