Meldung vom 10. Februar 2006
Die beliebtesten Vornamen 2005
Die Gesellschaft für deutsche Sprache (Wiesbaden) hat wieder – wie regelmäßig seit 1977 – die im Vorjahr in Deutschland am häufigsten vergebenen Vornamen ermittelt. Die Auswahl stützt sich auf die Auswertungen einer repräsentativen Anzahl von 170 Standesämtern (mehr als früher), wobei alle Regionen und alle Landeshauptstädte sowie viele kleinere Städte und Ortschaften berücksichtigt werden konnten.
Hier die jeweils ersten zehn Mädchen- und Jungennamen (in Klammern die Positionen des Jahres 2004):
Mädchen | Jungen |
1. Marie (1) | 1. Alexander (2) |
2. Sophie/Sofie (2) | 2. Maximilian (1) |
3. Maria (3) | 3. Leon (4) |
4. Anna, Anne (4) | 4. Lukas/Lucas (5) |
5. Leonie (5) | 5. Luca (6) |
6. Lena (8) | 6. Paul (3) |
7. Emily (18) | 7. Felix (7) |
8. Lea/Leah (6) | 8. Felix (7) |
9. Julia (11) | 9. Tim (9) |
10. Laura (7) | 10. David (10) |
Bei den Mädchennamen herrscht im Hinblick auf die ersten fünf Plätze Kontinuität; dies war in den Vorjahren ähnlich. Marie ist der seit 1999 von den Eltern am meisten bevorzugte Mädchenname. Auch Sophie, Maria, Anna/Anne und Laura haben ihre vorderen Plätze halten können. Marie und Sophie stehen mit weitem Abstand an der Spitze, die Abstände bei den Plätzen fünf bis zehn sind geringer. Marie und Sophie sind allerdings vor allem als Zweitnamen sehr beliebt, so dass ihr Spitzenplatz nicht auf den Rufnamen schließen lässt. Neu in der Spitzengruppe sind Emily und Julia. Julia war in den letzten Jahren schon recht beliebt und stand auf einem der vorderen Plätze, während Emily (vor 2004 nur in einzelnen Regionen häufiger) enorm an Popularität gewonnen hat.
Bei den Jungennamen hat Alexander mit Maximilian in der Spitzenposition gewechselt, wie schon 2002. Die Beliebtheit von Maximilian und Alexander ist außergewöhnlich; seit 1997 stehen sie auf den vordersten Plätzen. Auf den Rängen 3 bis 5 behaupteten sich Leon, Lukas (Lucas) und Paul, wenn auch im Wechsel. Weiter an Beliebtheit gewonnen hat Luca; die Popularität dieses Namens nimmt seit 2002 zu. Neu in die Spitzengruppe aufgerückt ist kein Jungenname; es gab lediglich Verschiebungen.
Generell wandelt sich die Vornamenmode nur langsam, von Jahr zu Jahr gibt es nur geringe Verschiebungen. Vor dreißig Jahren aber standen z. B. Stefanie, Nicole und Christine bzw. Andreas, Markus und Michael ganz vorne, Vornamen, die heute nicht unter den ersten fünfundzwanzig zu finden sind.
Vornamen, die immer häufiger vergeben werden, ohne dass sie schon die Spitzengruppe erreichen konnten, sind Angelina, Charlotte, Emma, Luise (Louise) und Finn, Jakob, Luis (Louis), Noah.
Benedikt allerdings wurde 2005 mehr als doppelt so oft vergeben wie im Jahr 2004 und rückte von Rang 50 auf Rang 37 vor; in manchen Städten kam Benedikt noch weiter nach oben. Den Ausschlag gab sicherlich, dass Joseph Kardinal Ratzinger nach seiner Wahl zum Papst den Namen Benedikt angenommen hat.
Der ausführliche Namenbericht wird in der GfdS-Zeitschrift Der Sprachdienst erscheinen (Heft 2–3/2006).