Meldung vom 18. Februar 2010
Die beliebtesten Vornamen 2009
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Die Gesellschaft für deutsche Sprache (Wiesbaden) hat die im Jahr 2009 in Deutschland am häufigsten vergebenen Vornamen ermittelt. Die seit 1977 veröffentlichte Übersicht stützt sich auf eine bundesweite und repräsentative Anzahl von 225 Standesämtern, wobei alle Regionen und Landeshauptstädte, die zwölf Stadtbezirke der Bundeshauptstadt Berlin und die meisten Großstädte berücksichtigt werden konnten. Aber auch viele kleinere Städte und Ortschaften wurden aufgenommen, wenngleich sie aufgrund der wenigen registrierten Vornamen kaum Einfluss auf die Zusammenstellung haben.
Hier die jeweils ersten zehn Mädchen- und Jungennamen (in Klammern die Positionen des Jahres 2008):
Mädchen | Jungen |
1. Marie (2) | 1. Maximilian (1) |
2. Sophie/Sofie (1) | 2. Alexander (2) |
3. Maria (3) | 3. Leon (3) |
4. Anna (4) | 4. Paul (4) |
5. Emma (12) | 5. Luca/Luka (5) |
6. Mia (9) | 6. Elias (7) |
7. Sophia/Sofia (11) | 7. Felix (6) |
8. Leonie (6) | 8. Lukas/Lucas (8) |
9. Lena (7) | 9. Jonas (12) |
10. Johanna (5) | 10. David (9) |
Insgesamt fällt auf, dass es bei den Mädchennamen mehr Veränderungen in der Platzverteilung gegeben hat als bei den Jungen. So konnte Marie, mit Ausnahme des letzten Jahres der Spitzenreiter seit 1999, ihren Platz wiedererlangen. Sophie (mit der Schreibvariante Sofie) kommt auf den traditionellen zweiten Rang. Beide Vornamen wurden in manchen Städten doppelt so oft wie die nachfolgenden Mädchennamen vergeben, sodass sich nach den absoluten Zahlen ein großer Vorsprung ergibt. Allerdings sind sie vor allem als zweiter und dritter Name sehr beliebt; daher lässt ihr Spitzenplatz nicht auf den Rufnamen schließen.
Bei den Mädchen ist Emma in die Spitzengruppe und hier gleich auf Rang 5 vorgedrungen. Dieser Vorname wurde in den letzten Jahren immer beliebter (2008: 12., 2007: 13. Rang). Mia – im letzten Jahr zum ersten Mal in der Spitzengruppe – konnte sich weiterhin um drei Plätze verbessern. Sophia (samt Sofia – aufgrund der unterschiedlichen Silbenanzahl von Sophie/Sofie getrennt) hat es ebenso in die Spitzengruppe geschafft.
Bei den Jungennamen hat sich die Popularität der Spitzenreiter Maximilian, Alexander, Leon, Paul, Luca und damit ihre Platzierung auf den ersten fünf Rängen der Liste nicht verändert. Bei den folgenden sind nur die Plätze getauscht worden. Jonas (2008: 12. Rang) hat sich in die Spitzengruppe der beliebtesten Vornamen vorgeschoben.
Vornamen, die immer häufiger vergeben werden, ohne dass sie aktuell in der Spitzengruppe stehen, sind Hanna/Hannah, Charlotte, Sara/Sarah, Lea und Lara sowie Louis/Luis, Ben, Julian, Noah und Tim. Eine Liste der GfdS mit den 200 beliebtesten Vornamen des Jahres 2009 gibt darüber Aufschluss. Mehr als die Hälfte der uns von den Standesämtern gemeldeten Vornamen kamen 2009 bundesweit nur einmal vor.
Es stehen Anton, Donald und Fridolin neben Leeland, Nealjano und Siddhart oder Hermine, Gretel und Karen neben Enesa, Haruka und Sharpay.
Dieser Rückblick auf das Jahr 2009 zeigt, dass sich die Vornamenmode nur langsam wandelt; von Jahr zu Jahr gibt es mehr oder weniger deutliche Verschiebungen. Dennoch soll neben dem allgemeinen Trend auch auf die Variationen bei der Vornamengebung hingewiesen werden:
So gibt es regionale Abweichungen von der bundesdeutschen Tabelle und andere Spitzenreiter: bei den Mädchen zum Beispiel Anna (Donauwörth), Lena (Hofgeismar und Langenau) oder Leonie (Siegen) sowie bei den Jungen Ben (Eisenhüttenstadt und Georgsmarienhütte), Julius (Greven), Lasse (Eckernförde), Max (Kamenz) oder Mohamed (Langen) und Samuel (Illertissen).
Insgesamt gesehen werden heute weit mehr Vornamen als in früheren Jahrzehnten vergeben. Diese kommen zumeist aus den vielen Sprachen und Kulturen der Welt, dem Reich der Kunst, Literatur und Phantasie oder es handelt sich um Kombinationen und Varianten bekannter Namen. Das führt dazu, dass die Vielfalt und die Anzahl der vergebenen Vornamen beträchtlich anwachsen. Unserer Erhebung liegt ein Namenschatz von fast 5000 unterschiedlichen weiblichen und 4500 unterschiedlichen männlichen Vornamen – in mitunter zahlreichen Schreibvarianten – zugrunde.
Der ausführliche Namenbericht wird in Heft 2/2010 der GfdS-Zeitschrift Der Sprachdienst erscheinen.