Meldung vom 19. März 2018

Emojis verdrängen Emoticons

Forsa-Umfrage der GfdS enthüllt neue Erkenntnisse zu unserer sprachlichen Kommunikation in der digitalen Welt

CC-Lizenz

Im Auftrag der Gesellschaft für deutsche Sprache e. V. (GfdS) und des Wissenschaftsportals mediensprache.net führte die forsa Politik- und Sozialforschung GmbH eine repräsentative Umfrage zur sprachlichen, digitalen Kommunikation durch. Es stellte sich u. a. heraus, dass Emojis Emoticons weitgehend verdrängt haben und dass Sprachnachrichten gegenwärtig »voll im Trend« liegen.

Im Januar 2018 wurden 2001 Internetnutzer zwischen 14 und 60 Jahren aus Deutschland befragt. Die Umfrage ermittelt nicht nur die Häufigkeit der Nutzung unterschiedlicher Kommunikationsformen, sondern auch, wie diese in der Kommunikation mit verschiedenen Gesprächspartnern angewendet werden. Außerdem beleuchtet sie die Gewohnheiten in der schriftlichen digitalen Kommunikation sowie den Gebrauch von Sprachnachrichten und Selfies.

Dabei offenbaren sich aufschlussreiche Ergebnisse: Emojis haben Emoticons weitestgehend den Rang abgelaufen. Während Emoticons aus Kombinationen von Buchstaben, Satz- und Sonderzeichen wie :- ) bestehen, sind Emojis vorgefertigte, bunte Bilder. Beide zeigen leichte geschlechtsspezifische Tendenzen bei den Nutzungsmotiven. Zwar steht für beide Geschlechter die Auflockerung der Kommunikation an erster Stelle, es zeigen sich aber auch Unterschiede: Frauen ist der Ausdruck ihrer Gefühle sehr wichtig, Männer hingegen nutzen Emojis und Emoticons, wenn sie auch der Gesprächspartner verwendet, also als eine Art Spiegelung.

Des Weiteren bestätigt die Untersuchung, dass Sprachnachrichten, also aufgenommene gesprochene Sprache, derzeit angesagt sind. Einer der Verwendungsgründe, der bei Frauen sogar eine größere Rolle spielt als bei Männern, ist die Ökonomie: Gegenüber dem klassischen Tippen zeichnet sich eine Sprachnachricht durch Schnelligkeit und damit auch Zeitersparnis aus.

Details zur Studie

Lesen Sie unsere Studie zur Kommunikation in den digitalen Medien