07.12.2022
17:15 Uhr
SR 40935 im Geiwi-Turm der Universität Innsbruck (9. Stock)
Dialekte – eine Erstinformation führt zur Information, dass Dialekte als regional gebundene Sprachformen ohne »Standardisierung im Sinne offiziell normierter orthographischer und grammatischer Regeln« (Bußmann 2002: 162) zu fassen sind. Dennoch bestehen – vgl. das Zitat einer Gewährsperson im Titel, demzufolge im Dialekt des Salzburger Lungaus ein enklitisches »-einer« (= »man«) auf ganz spezielle Art zu realisieren sei – auch in den Dialekten bzw. in der Dialektgemeinschaft häufig ganz klare bzw. sogar normative Handlungserwartungen. Welche Wertungen und Einstellungen liegen ihnen zugrunde? Wie äußern sie sich? Welches Verhältnis besteht zwischen Handlungserwartung und der zu beobachtenden sprachlichen Realität? Und weiters: Inwieweit können derlei Phänomene bzw. Prozesse die Datenerhebung beeinflussen? Wie geht die Sprachwissenschaft bei der didaktischen Popularisierung mit diesem Wissen um? – Die Annäherung an diese Fragen soll vor dem Hintergrund zahlreicher dialektologischer Aufnahmen v. a. im Land Salzburg bzw. der populärwissenschaftlichen Publikation »Wiarach ba ins ret. Das Lungauer Sprachbuch« (Mauser 2021) geschehen.
Literatur: Mauser, Peter (2021): Wiarach ba ins ret. Das Lungauer Sprachbuch. Tamsweg: Pfeifenberger.
Zweigvorsitzende:
Ass.-Prof. Dr. Heike Ortner
E-Mail: heike.ortner@uibk.ac.at