Gendersensible Leseförderung mit boys & books

Prof. Dr. Ina Brendel-Perpina, Eichstätt
Datum
30.10.2018
16:30 Uhr
Eine Veranstaltung von:


Die Leseleistungsstudien der letzten Jahrzehnte zeigen alarmierende Befunde hinsichtlich der deutlich geringeren Lesekompetenz von Jungen.

Diese Schieflage resultiert aus mehreren Einflussfaktoren nicht gelingender Lesesozialisation und bedarf in besonderem Maße einer Leseförderung in und außerhalb der Schule, die gendersensiblen Anforderungen Rechnung trägt.

Mit Bezug zur empirischen Forschung über die Lese-/Mediengewohnheiten von Kindern und Jugendlichen ist die Plattform boys & books entstanden, die seit 2012 gendersensible Leseempfehlungen für Jungen im Alter zwischen sechs und 16 Jahren anbietet.

Mit dem Ziel, durch geeignete Lektüren die Lesemotivation von Jungen zu steigern, adressiert die Website erwachsene Leseförderakteure.

Die Leseempfehlungen werden auf der Grundlage von Genremustern zweimal jährlich von einer bundesweiten Jury ausgewählt.

Neben dem Aspekt der Textqualität basieren die Rezensionen auf Wirkungskriterien, die sich an der Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen, deren Interessen, Bedürfnissen und Lesefähigkeiten, orientieren.

Im Hinblick auf schwache männliche Leser spielen insbesondere auch populäre kinder- und jugendliterarische Werke bei boys & books eine Rolle.

Der Vortrag beleuchtet die Hintergründe der genderspezifischen Lesekompetenzunterschiede, stellt das Projekt boys & books in seiner Struktur und seinen Zielsetzungen vor und soll dazu anregen, über Potenziale und Probleme von Genderkonzepten im Kontext des Literalitätserwerb ins Gespräch zu kommen

Zweigvorsitzender: Prof. Dr. Roman Lewicki
Forum Linguarum – Forschungsstelle für Sprachen und Kulturen
Ul. Prusa 1/53, 50 319 Wroc?aw/Polen
E-Mail: rolewicki@gmail.com