10.06.2015
16:00 Uhr
Pädagogische Hochschule Karlsruhe. Bismarckstraße 2
Zum Vortrag:
Dass es eine enge Beziehung zwischen Religion und Sprache gibt, ist für die meisten Menschen selbstverständlich; sie denken nicht weiter darüber nach. Der Theologie aber war diese Sprachgebundenheit immer bewusst, und sie hat sich daher – ähnlich wie die Philosophie und die Rechtswissenschaft – seit Jahrhunderten mit Sprachfragen befasst. Die neuere Linguistik, zumindest die deutsche, beginnt erst allmählich, sich mit religiösen bzw. theologischen Sprachproblemen auseinanderzusetzen.
Auf die wichtigsten dieser Probleme soll in dem Vortrag anhand von Beispielen eingegangen werden: auf die Frage, was es heißt, dass religiöses Denken und Erleben an Sprache, und zwar an bestimmte Einzelsprachen, gebunden sind; auf die sich daraus ergebenden hermeneutischen (interpretatorischen) Konsequenzen etwa bei Bibelübersetzungen, Erzählungen, Parabeln, Glaubensbekenntnissen, Dogmen , Gebeten oder Liedern; auf die These, es gebe eine Religion ohne Sprache, eine Religion des Schweigens; auf sprach- und kommunikationsbedingte Schwierigkeiten beim interreligiösen und interkonfessionellen Dialog.
Zweigvorsitzender: Prof. Dr. Frank Kostrzewa, E-Mail: kostrzewa@ph-karlsruhe.de