Die Zeit ist weder sichtbar noch fühlbar. Unser Verständnis von Zeit geschieht daher mit Hilfe von Erfahrungsbereichen, mit denen wir stärker vertraut sind. Wir verstehen die Zeit vornehmlich als Objekte, die sich in einem Raum befinden oder sich bewegen. Evidenz hierfür bietet die Sprache als Fenster in die Welt unseres Denkens. Der Vortrag befasst sich mit der metaphorischen Verwendung räumlicher Ausdrücke für zeitliche Angaben. Wir verstehen z.B. den Zeitausdruck kommende Woche als ein Objekt, das sich aus der Zukunft in die Gegenwart bewegt. Für den Sprachwissenschaftler stellt sich die reizvolle Aufgabe, die Systematik der Zeitausdrücke aufzudecken und zu erklären. Besonders spannend ist dabei auch ein Blick auf das Zeitverständnis in anderen Sprachen. Hier als kleine Herausforderung zum Deutschen: Wie erklärt sich die Bedeutung des Ausdrucks letzte Woche?
Zweigvorsitzende:
Sabine De Knop
Prof. Dr. em. Université Saint-Louis, Bruxelles
German language and linguistics
Mail: sabine.deknop@t-online.de
Website: www.usaintlouis.be/sl/100078.html
SeSLa: www.sesla.be
Public: https://dial.uclouvain.be/DialExport/Portail?method=bibliography&author=De%20Knop,%20Sabine&type=classic&site=BOREAL
Anna Constantin
E-Mail: desk@annaknodt.de