Zum Vortrag:
Manche Menschen sind in unserer (medialen) Öffentlichkeit wenig sichtbar, und wenn, dann kommen sie meist nicht selbst zu Wort, sondern es wird über sie gesprochen oder geschrieben. Das gilt für Frauen, obwohl sie die Hälfte der Bevölkerung ausmachen, ebenso wie für Menschen mit Migrationshintergrund, die Generation der Älteren und die der Jüngeren, Menschen mit Behinderung, mit geringem Einkommen oder Angehörige einer religiösen oder sexuellen Minderheit. Ihre Darstellung ist zudem oft stereotyp. Klischeehafte Verallgemeinerungen können (meist unbeabsichtigt) diskriminierend sein oder gar Hass und Angst schüren. Auch durch die Kombination aus Text und Bild können sich Vorurteile verfestigen.
Wie gelingt eine Kommunikation, die der Vielfalt unserer Gesellschaft verantwortungsvoll statt klischeehaft begegnet? Martina Thiele wird in ihrem Vortrag Antwort darauf geben. Sie hat sich in ihren Forschungen mit Stereotypen in den Medien auseinandergesetzt und wird vermitteln, wie man sie erkennen, hinterfragen und vermeiden kann.
Zur Referentin:
Prof. Dr. Martina Thiele lehrt am Institut für Medienwissenschaft der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Sie erforscht schwerpunktmäßig u. a. die soziale Ungleichheit in und durch Medien. Ab 2010 war sie Mitglied und später Vorsitzende des „Interdisziplinären Expert*innenrates Gender Studies“ an der Universität Salzburg, wo sie von 2003-2020 forschte und lehrte. Ihre Habilitationsschrift „Medien und Stereotype. Konturen eines Forschungsfeldes“ erschien 2015 in der Reihe Critical Media Studies des transcript-Verlages. In vielen weiteren Aufsätzen und Publikationen setzte sie sich basierend auf kritischer Medieninhaltsanalyse mit Geschlechter- und Rollenstereotypen auseinander.
Zweigvorsitzende:
Monika Obrist
Sprachstelle im Südtiroler Kulturinstitut
Schlernstraße 1
39100 Bozen/Italien
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