Sascha Michel zum seinem Vortrag:
»Wahlplakate gelten bei Wahlkämpfen als zentrale Text-Bild-Sorten im öffentlichen Raum.
Durch die geschickte Platzierung an öffentlichkeitswirksamen Orten werden die zur Wahl stehenden Kandidat*innen und politischen Ziele einer Partei auf prägnante Art und Weise multimodal präsentiert.
Je weiter ein Wahlkampf zeitlich voranschreitet, desto häufiger fallen zahlreiche Veränderungen an diesen Plakaten ins Auge, die meist – in erster Linie von den Betroffenen selbst, denn Wahlplakate sind teuer – als Vandalismus und Zerstörung beklagt werden.
Betrachtet man diese Veränderungen an Wahlplakaten etwas genauer, so zeigt sich, dass das Abreißen nur eine von vielen materiellen Abwandlungen darstellt.
Gerade das materielle Hinzufügen bzw. die multimodale Modifizierung der Materialoberfläche von Wahlplakaten kann auch rezeptionssemiotisch gedeutet werden, nämlich als Form von Aneignungspraktik.
Im Mittelpunkt des Vortrags stehen solche multimodalen Aneignungspraktiken, die es Rezipient*innen (Bürger*innen) ermöglichen, politischen Protest zum Ausdruck zu bringen.«
Der Referent leitete die Zweige der GfdS in Koblenz und Mainz, er arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Germanistik der Universität Erfurt. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehört u. a. der Sprachgebrauch in der politischen Kommunikation.
Der Vortrag findet digital als Zoom-Meeting statt.
Sie können dem Meeting am 22.09.2020 ab 18.30 Uhr über den folgenden Link beitreten:
https://zoom.us/j/93078076004?pwd=SGFRUEcrTnlGZ2VuQVgvQUJEdStoZz09
Kenncode: 871214
Meeting-ID: 930 7807 6004
Dieser Vortrag ist eine Veranstaltung der Zentrale.
Kontakt/Moderation: Sven Müller, Gesellschaft für deutsche Sprache, Spiegelgasse 7, 65183 Wiesbaden
Tel.: 0611 9995518, E-Mail: sven.mueller@gfds.de