Meldung vom 25. Juni 2021
GfdS lobt hessisches Maßnahmenpaket zur Stärkung von Deutschkompetenzen
Schülerinnen und Schüler sollen sich von Anfang an nach den Regeln der deutschen Rechtschreibung richten
Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) hat das umfangreiche Maßnahmenpaket des Hessischen Kultusministeriums zur Stärkung der Deutschkompetenzen hessischer Schülerinnen und Schüler ausdrücklich gelobt.
»Besonders die Stärkung der Rechtschreib- und Lesekompetenz im frühen Grundschulalter bildet eine wichtige Grundlage für den Spracherwerb und damit für die Zukunft, auf der immer weiter aufgebaut werden kann«, so die Geschäftsführerin der GfdS Dr. Andrea-Eva Ewels.
Auf umstrittene Methoden wie etwa das »Schreiben nach Gehör« zu verzichten und Schülerinnen und Schülern bereits von Anfang an die Regeln der Rechtschreibung zu vermitteln, ist aus Sicht der GfdS eine gute Entscheidung. Denn Kinder brauchen klare Regeln – auch in der Sprache. Auf korrektes Schreiben sollte in der Schule von Anfang an geachtet werden.
»Es ist sehr wichtig, Wörter von Anfang an orthografisch ›richtig‹ schreiben zu lernen, als später das falsch Erlernte zu korrigieren. Denn beim ›Schreiben nach Gehör‹ verfestigt sich im Bewusstsein der Kinder die falsche Schreibweise. Umso schwieriger ist es dann später, einmal verinnerlichte Strukturen wieder zu ändern«, erläutert Ewels.
Zudem benachteiligt das »Schreiben nach Gehör« vor allem Kinder mit Migrationshintergrund, aber auch solche aus bildungsfernen Familien. Deren Eltern haben nicht die Möglichkeit, mit ihren Kindern das richtige Schreiben zu üben.
Auch die Empfehlung des Hessischen Kultusministeriums, die verbundene Handschrift wieder einzuführen, ist wichtig für die Entwicklung des Kindes. Die verbundene, fließende Handschrift wirkt sich auf das Gehirn und die Lernfähigkeit von Kindern aus. Zudem passt die fließende Schreibschrift zum fließenden Sprechen und unterstützt die Umsetzung von Sprache in Schrift in besonderer Weise. Darüber hinaus ist die Handschrift auch etwas Persönliches, das Selbstgeschriebene verankert sich schneller im Gehirn als Getipptes.
Die GfdS setzt sich seit 1947 für die deutsche Sprache ein und schlägt mit ihrem Angebot eine Brücke zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit. Die Sprachberatung der GfdS steht allen Ratsuchenden täglich zur Verfügung und hilft in den Zweifelsfällen der deutschen Sprache.