»Klartext in Wiesbaden«: Bürgerorientierte Verwaltungssprache
Mit Verwaltungstexten haben es fast alle Menschen zeitlebens zu tun. Oft sind die Briefe, Bescheide und Formulare etc. allerdings in unverständlichem Amtsdeutsch geschrieben und damit schwer verständlich. Das führt zu Missverständnissen, Nachfragen, Beschwerden und Widersprüchen. Dies haben unsere Umfrage »Wie denken die deutschen über die Rechts- und Verwaltungssprache« und die Arbeit mit den Texten in unseren Seminaren bestätigt.
Die Klagen darüber sind schon viele Jahrzehnte zu hören; seit einigen Jahren versuchen die Stadt Wiesbaden, hier besonders das Büro des Oberbürgermeisters und das Personal- und Organisationsamt, mit unserer Hilfe im »Klartext-Projekt« etwas zu ändern.
Verwaltungsschreiben sollten sich bei allen notwendigen Fachbegriffen an der Allgemeinsprache orientieren und sich eher der mündlichen Rede, dem Gespräch nähern. Die Sätze in Amtsbriefen, Formularen, Bescheiden und vielen anderen Schreiben müssen überschaubar und beim spontanen Lesen verständlich sein.
Die im Projekt erarbeiteten Vorschläge finden Eingang in die »Leitsätze für eine bürgerfreundliche Verwaltungssprache« und sowie in Formulierungs- und Textmuster für einzelne Bereiche. Immer den Prinzipien folgend – bürgernah, verständlich und juristisch abgesichert.
Natürlich ist die Produktion und Rezeption von Verwaltungstexten ein ständiger Prozess mit dem Ziel, die Verwaltungskommunikation bürgerfreundlicher und verständlicher zu gestalten.
hessenschau-Beitrag vom 16.09.2010
Die Gesellschaft für deutsche Sprache und die Landeshauptstadt Wiesbaden stellen die »Leitsätze für eine bürgerfreundliche Verwaltungssprache« vor.