Meldung vom 26. Mai 2002

Medienpreise 2002: Ausschnitte aus den Begründungsurkunden

Medienpreis für Sprachkultur, Sparte Fernsehen: Thomas Gottschalk

Aus der Verleihungsurkunde: »Mit Thomas Gottschalk ehren wir einen Journalisten und Moderator, der im deutschen Fernsehen eine bis dahin neue Art von Entertainment begründet hat: ein Entertainment, das sich durch Spontaneität und verbalisierte Ironie, nicht zuletzt auch Selbstironie, auszeichnet. Durch seinen phantasievollen und kreativen Umgang mit der Sprache hat er der Fernsehunterhaltung auf hohem Niveau neue Maßstäbe gesetzt. Thomas Gottschalk hat eine Technik des Fragens entwickelt, die den Anwesenden in seinen Sendungen eine ausdrucksstarke Selbstdarstellung erlaubt und Überraschungsmomente erzeugt, die Einblicke in die Persönlichkeit des jeweiligen Gegenübers ermöglichen. Sein sprachspielerischer Umgang mit Dialekten und mit der Sprache der Jugend trägt dazu bei, dass die deutsche Sprache in der Vielfalt ihrer Ausdrucksmöglichkeiten sichtbar wird. Er baut damit Brücken, die die Sprachgemeinschaft in ihrer Gesamtheit miteinander verbinden. Nicht zuletzt ist das Bemühen des Preisträgers um eine geschlechtergerechte Verwendung der deutschen Sprache hervorzuheben.«

(Laudatio: Gerhard Polt)

Medienpreis für Sprachkultur, Sparte Presse: Klaus Harpprecht

Aus der Verleihungsurkunde: »Klaus Harpprecht war in verschiedenen Berufen tätig, ist aber vor allem als hervorragender Schriftsteller und Journalist bekannt geworden. Abgesehen davon, dass er sich verschiedentlich kompetent zu Sprachfragen äußerte und vor ›Versündigungen‹ gegen ›unsere schöne Sprache‹ warnte, hat er in seinen Büchern – etwa in seiner Thomas-Mann-Biographie – und seinen Essays, aber auch in seinen vielen kurzen Artikeln und Glossen gezeigt, dass er das Instrument der deutschen Sprache meisterhaft zu spielen versteht. Seine Texte sind durch sachliche Kompetenz, genaue Beobachtung, hohe Reflexion und sprachliche Differenzierung gekennzeichnet. Und auch für ihn gilt sein Satz: ›Sprache ist das Tor zur Demokratie und ihr wichtigstes Werkzeug.‹«

(Laudatio: Dr. Michael Naumann)