Meldung vom 15. Feburar 2008
Die beliebtesten Vornamen 2007
© Marcel Souché, »Kinderchor«, Some rights reserved, Quelle: www.piqs.de
Die Gesellschaft für deutsche Sprache (Wiesbaden) hat wieder – wie regelmäßig seit 1977 – die im Vorjahr in Deutschland am häufigsten vergebenen Vornamen ermittelt. Die Auswahl stützt sich auf die Auswertungen einer bundesweiten und repräsentativen Anzahl von 175 Standesämtern, wobei alle Regionen und alle Landeshauptstädte, die meisten Großstädte sowie viele kleinere Städte und Ortschaften zwischen Flensburg und Konstanz, Aachen und Görlitz berücksichtigt werden konnten.
Hier die jeweils ersten zehn Mädchen- und Jungennamen (in Klammern die Positionen des Jahres 2006):
Mädchen | Jungen |
1. Marie (1) | 1. Leon (1) |
2. Sophie/Sofie (2) | 2. Maximilian (2) |
3. Maria (3) | 3. Alexander (3) |
4. Anna, Anne (4) | 4. Paul (5) |
5. Leonie (5) | 5. Luca (6) |
6. Lena (8) | 6. Lukas/Lucas (4) |
7. Johanna (7) | 7. Felix (8) |
8. Charlotte (12) | 8. Elias (10) |
9. Hannah/Hanna (18) | 9. David (9) |
10. Sophia/Sofia (17) | 10. Jonas (11) |
Bei den Mädchennamen herrscht im Hinblick auf die ersten sechs Plätze Kontinuität, was schon in den Vorjahren zu beobachten war. Marie ist der seit 1999 von den Eltern am stärksten bevorzugte Mädchenname. Auch Sophie, Maria, Anna, Leonie und Lena haben ihre vorderen Plätze halten können. Marie und Sophie stehen mit weitem Abstand an der Spitze und wurden in manchen Städten doppelt so oft wie die nachfolgenden Mädchennamen vergeben; die Abstände zwischen den Plätzen fünf bis zehn sind relativ gering. Marie und Sophie sind allerdings vor allem als Zweit- und Drittname sehr beliebt, so dass ihr Spitzenplatz nicht auf den Rufnamen schließen lässt.
Doch zeigen sich auch Neuerungen: Drei Namen sind bei den Mädchen neu in die Spitzengruppe vorgedrungen. Den größten Sprung hat Hannah (Hanna) gemacht. Dieser Name war in den letzten zwei Jahren schon recht populär, hatte sich unter den ersten zwanzig Mädchennamen gehalten, ist aber nun von Rang 18 aufgestiegen. Auch Charlotte, 2006 auf dem 12., 2005 auf dem 17. Rang, gehörte im letzten Jahr zu den zehn beliebtesten Mädchennamen. Ähnliches gilt für Sophia/Sofia. Diese Entwicklung hatte sich im vergangenen Jahr schon abgezeichnet.
Bei den Jungennamen hat Leon die Spitzenposition von 2006 gehalten, die dieser Name auch schon in früheren Jahren innehatte. Die Popularität von Alexander und Maximilian ist erstaunlicherweise weiterhin ungebrochen. Die Beliebtheit dieser Vornamen ist außergewöhnlich; seit 1997 stehen sie auf vorderen Plätzen oder ganz oben. Auf den Rängen vier bis sieben behaupteten sich Lukas, Paul, Luca, Felix und David, nur mit geringen Rangverschiebungen. Wieder in die Spitzengruppe ist Jonas gelangt; dieser Jungenname kam in den Vorjahren schon häufig vor (2006: 11., 2005: 7. Rang). Elias ist ebenfalls in der Beliebtheit gestiegen. Alles in allem herrscht bei den Jungennamen noch größere Beständigkeit als bei den Mädchennamen.
Es zeigt sich auch diesmal, dass sich die – angeblich rege – Vornamenmode nur langsam wandelt; von Jahr zu Jahr gibt es lediglich geringe Verschiebungen.
Vornamen, die immer häufiger vergeben werden, ohne dass sie schon die Spitzengruppe erreichen konnten, sind Amelie, Emma, Luise/Louise und Mia sowie Ben, Jakob, Luis/Louis und Noah.
Verschiedentlich wurde gemutmaßt, dass der Vorname Knut – an das Bärenjunge aus dem Berliner Zoologischen Garten, das über Deutschland hinaus Schlagzeilen machte, muss nicht eigens erinnert werden – nun öfter vergeben würde. Dies kann nach den zur Verfügung stehenden standesamtlichen Belegen nicht bestätigt werden. Knut ist wie in den zurückliegenden Jahren nur ganz selten vergeben worden und wenn, dann in der Regel als Zweit- oder Drittname. Die Eltern lassen sich in der Vornamenwahl von derlei Ereignissen offenbar nicht beeinflussen.
Der ausführliche Namenbericht wird in der GfdS-Zeitschrift Der Sprachdienst erscheinen (Heft 2/2008).