Reinigen und Bereichern. Goethes Verhältnis zur deutschen Sprache

Prof. Dr. Jochen Golz, Weimar
Datum
13.11.2025
18:00 Uhr
Veranstaltungsort
Chorforum Essen
Eine Veranstaltung von:


Der Referent ist Ehrenpräsident der Goethe-Gesellschaft Weimar.

Goethes individueller Wortschatz, wie er im Goethe-Wörterbuch gespeichert ist, übertrifft an Umfang nicht nur den eines gebildeten Deutschen unserer Tage um ein Vielfaches, er nimmt auch unter den deutschen Dichtersprachen eine Sonderstellung ein. Diese besteht vor allem in der Menge an Wörtern, die Goethe als Erster gebildet, oft aber nur einmal verwendet hat und die wesentlich den Reichtum seiner poetischen und wissenschaftlichen Sprache ausmachen. Bemerkenswert ist ebenso der Anteil an Fremdwörtern, bei deren Gebrauch Goethe, gepaart mit einem gewissen Widerwillen gegen pedantische ‚Sprachreiniger‘, große Toleranz an den Tag legte. Offenheit gegenüber fremden Sprachen korrespondiert mit Goethes Begriff von Weltliteratur, wie er seit dem „West-östlichen Divan“ mehr und mehr sein kulturelles Weltbild prägt.

 

Kontakt:

Eberhard Wühle
E-Mail: e.wuehle@gmx.de