Ausgabe: Der Sprachdienst 1/2012

Position des Gedankenstrichs bei Zeilenumbruch

[F] Wo steht bei einem durch doppelten Gedankenstrich vom übrigen Text abgegrenzten Einschub der einleitende Gedankenstrich, wenn der Einschub direkt am Zeilenanfang beginnt? Gehört er dann ebenfalls an den Zeilenanfang, also direkt zum Einschub, oder ans Ende der vorangehenden Zeile?

[A] Eine gute Frage, auf die es keine eindeutige Antwort gibt. Zwar lässt sich argumentieren, dass der einleitende Gedankenstrich zum Einschub gehört und daher nicht von diesem getrennt werden sollte (vgl. Duden Richtiges und gutes Deutsch, Mannheim 2011, S. 357). Dem steht allerdings die Empfehlung aus dem Rechtschreibduden (Mannheim 2009, S. 108) entgegen, einen Gedankenstrich nach Möglichkeit nicht an den Zeilenanfang zu setzen. Außerdem zeigen das dem Gedankenstrich vorhergehende und nachfolgende Leerzeichen an, dass er wie ein eigenständiges Wort behandelt wird. Daher kann er wie jedes andere Wort auch typografisch durchaus von dem Satzteil getrennt werden, zu dem er syntaktisch-inhaltlich gehört. Es sprechen also mehr Gründe dafür, in dem von Ihnen genannten Fall den einleitenden Gedankenstrich an das Zeilenende zu setzen. Bei Ihrer Entscheidung im konkreten Fall sollten Sie aber auch das Erscheinungsbild des Textes im Blick haben und darauf achten, dass in den betreffenden Zeilen keine »Löcher« entstehen.