8. Oktober 2020

lechz, würg, hechel, stöhn. Nachruf der GfdS auf Herbert Feuerstein

© Heiko Kubenka

Im Alter von 83 Jahren ist unser treuer Sprachfreund Herbert Feuerstein gestorben. Zuletzt hatte er für uns bei der Verleihung des Medienpreises für Sprachkultur 2016 eine Laudatio auf Dieter Hallervorden gehalten. Darin beschrieb er sich selbst als »lustig« und »tierlieb« und bewarb sich kurzerhand selbst für unseren Sprachpreis: Als Chefredakteur der Satirezeitschrift MAD habe er in den 70er und 80er Jahren die deutsche Sprache doch mit solch wichtigen Wörtern – sogenannten Inflektiven – wie »lechz«, »würg«, »hechel« oder »stöhn« geprägt, die den Umgang der jungen Leute damals doch sehr erleichtert hätten. Sie waren in den 50er Jahren durch Erika Fuchs als sogenannte Erikative bereits in der Micky Maus verwendet worden.

Einem breiteren Publikum wurde Feuerstein Anfang der 90er-Jahre durch die Fernsehsendungen Pssst… und Schmidteinander bekannt, bei denen er an der Seite von Harald Schmidt auftrat – bei letzterer als Chefautor und Co-Moderator.

Unseren Medienpreis wird Herbert Feuerstein nun nicht mehr erhalten können. Umso teurer ist uns die Erinnerung an ihn als einen Freund der deutschen Sprache und unserer Gesellschaft.