Muttersprache 4/2015

Alyaz, Yunus
Naturfilme im DaF-Unterricht am Beispiel eines Projektes

Dokumentarfilme, darunter Naturfilme, werden trotz ihres großen Potenzials bisher im DaFUnterricht leider zu wenig benutzt. In der vorliegenden Arbeit wird ein Naturfilmprojekt dargestellt und diskutiert. Im Rahmen des Projekts wurde mit DaF-Studierenden der Uludag Universität (Bursa/Türkei) an Naturfilmen über die DACHL-Länder ein Semester lang gearbeitet. Die Datenerhebung erfolgte durch schriftliche und mündliche Befragungen sowie Vor- und Nachtests. Die Ergebnisse zeigen, dass die Naturfilme einen wichtigen Beitrag zur Förderung fremdsprachlicher und landeskundlicher Kompetenzen leisten können und von den Studierenden positiv aufgenommen werden.

Documentary movies, including nature documentary movies, have been used very rarely in the teaching of German as a foreign language despite their rich potential. The present study introduces and discusses a nature documentary movie project. Within the scope of the project nature documentary movies containing information on DACHL countries were used with students enrolled in the German Language Teaching Department of Uludag University (Bursa/Turkey). Data for the study were collected via questionnaires, interviews, and pre- and post-tests. The results of the project indicate that nature documentary movies can make an important contribution to the development of language skills of students and their knowledge about the German speaking countries, moreover, such documentaries are positively regarded by the students.

Zulategui, Larreta/Pablo, Juan
Zu den Wunschformeln der deutschen Sprache

Routineformeln sind entweder einzelne Wörter oder feste Wortketten, die für die Durchführung eines Sprechaktes benutzt werden. Dieser Beitrag intendiert, diejenigen deutschen Routineformeln zu erforschen, durch die der Sprechakttyp EINEN WUNSCH AUSDRÜCKEN realisiert werden kann. In diesem Zusammenhang kommen als Wunschformeln auch Routineformeltypen in Betracht, die in der herkömmlichen Literatur oft durch die konkrete, mehr oder weniger ritualisierte Alltagssituation, in der sie verwendet werden, klassifiziert und bezeichnet werden, darunter die Tisch-, Trink- und Niesformeln. Für die Analyse wurde ein mittels lexikographischer Werke und Angaben von muttersprachlichen Informanten erarbeitetes Korpus mit 65 Einheiten gesammelt, deren pragmatische Nuancen und textuelles Verhalten aufgrund der Angaben muttersprachlicher Informanten, aus dem Internet und aus der Datenbank COSMAS II erworbener Kontextbeispiele und der eigenen Sprachkompetenz herausgearbeitet werden.

Routine formulas are formulaic words or chains of words that speakers use in order to perform a speech act. This contribution intends to analyze the type of routine formulas speakers use to express wishes. In this regard, I also consider as wishing formulas some routine formulas which are often classified and designated in the literature by the concrete, more or less ritualized everyday situation in which they are used, including sneezing formulas and formulas around the table. By means of lexicographical works and information provided by native informants I have compiled a corpus of 65 units, whose pragmatics nuances and textual behaviour are analyzed on the basis of the information provided by native informants, textual examples taken from COSMAS II data base and my own competence in German.

Steen, Pamela
»Literaturlinguistik« – Was kann sie? Was will sie?

Der Aufsatz diskutiert die Möglichkeiten der methodologischen Verknüpfung »Literaturlinguistik«. Ausgehend von zehn verschiedenen Ansätzen wird gezeigt, welche Arten von Verbindungen von Literaturwissenschaft und Linguistik zu fruchtbaren Ergebnissen führen könnten. Die meisten der Ansätze wurden von deutschen Germanistinnen und Germanisten bei einem Symposium an der Universität Vechta vom 25. bis 27. 10. 2013 vorgestellt. Sie konzentrieren sich auf den Text als primären Untersuchungsgegenstand, beispielsweise bei den Themen Dialektlyrik, semantische Konzepte in Märchen und Romanen, wörtliche Rede in Erzählungen, Mündlichkeit in religiösen Texten oder Bildzeichen in Comics. Die verwendeten Methoden sind entweder kombinatorisch, z. B. eine Verbindung von Diskursanalyse oder Semantik und Literaturinterpretation, oder linguistische Methoden bilden das Instrument, um literarische Prozesse zu verstehen. Auf der anderen Seite zeigen zwei Forschungsansätze mögliche Beziehungen zwischen Gesprächsanalyse und Literatur; sie thematisieren Erscheinungsformen der Fiktion und die Konstruktion sozialer Identitäten in Alltagsgesprächen. Insgesamt ist der Aufsatz ein Beitrag zu der Frage, ob es (wieder) eine Art von Einheit in der Germanistik geben könnte. Die Beispiele zeigen, dass Literaturlinguistik derzeit eine zwar produktive, jedoch auch spezielle Perspektive darstellt. Sie scheint für eine begrenzte Anzahl von Forscherinnen und Forschern interessant, vielleicht aufgrund des zusätzlichen Aufwandes, den die Methodenverbindung verlangt, und vielleicht auch aufgrund mangelnder Gelegenheiten der Zusammenarbeit.

This paper discusses the possibilities of a methodological hybrid called »literary linguistics«. On the basis of ten different approaches it will demonstrate which kind of interfaces between literary studies and linguistics could lead to fruitful results. Most of the approaches have been presented by German scholars at a symposium at the University of Vechta, Oct. 25th–27th 2013. They focus on the text as the main object of analysis, i. e. dialect in lyrics, semantic concepts in fairy-tales and novels, direct speech in novels, orality in religious texts, or visual forms in comic strips. The employed methods are either of a mixed nature, for example a combination of discourse analysis with literary interpretation, semantics and literature interpretation, or linguistic methods form the instrument for understanding literary processes. On the other hand two approaches indicate possible relations between conversational analysis and literature, focusing on forms of fiction, and the construction of social identity in everyday-life conversation. On the whole, the paper contributes to the question of whether there could be (again) any kind of unity in German Philology. The given examples make clear that literary linguistics is at present a productive albeit special perspective. It seems to be of interest for a limited number of researchers, perhaps due to additional expenses and possibly a lack of opportunities for cooperation.

Akpınar Delal, Nevide/Schade, Claudia
Forum: Lieder zur Wahrnehmung des kulturellen Wissens und ihre kontrastive Analyse für die Schulung des interkulturellen Bewusstseins

Lieder sind Träger der Volkskultur seit alten Zeiten und die Geschichte der Lieder ist so alt wie die Menschheitsgeschichte. Lieder können für die Wahrnehmung fremder Kulturen und für die Schulung der interkulturellen Kompetenz eine wichtige Rolle übernehmen, weil sie gesellschaftliche Realitäten sowie die Zeit und den Geist der jeweiligen Kultur widerspiegeln. Lieder sprechen öfters sozialkritisch-geschichtliche, ironische, traurige oder lustige Probleme an, die gleichzeitig interpretationsoffen sind. Sie fördern dazu eine effektive und positive Kommunikationskultur zwischen den Menschen. In der vorliegenden Untersuchung wurde davon ausgegangen, dass die Lieder im modernen Deutsch-als-Fremdsprache-Unterricht (DaF-Unterricht) ganz besondere und unterschiedliche Funktionen erfüllen können und ihr Einsatz den Bereich vielseitig bereichern kann. An den drei zur Untersuchung herangezogenen Liedern wird gezeigt, dass das Arbeiten mit Liedern der fremden Kultur ein vielversprechender Weg zu interkulturellem Lernen ist. Die Lieder mit landeskundlichen Inhalten haben einen hohen Stellenwert und geben wichtige Impulse für das interkulturelle Lernen, sie erweitern die geistige Kultur des Lernenden und erlauben gleichzeitig einen kreativen Umgang mit der Fremdsprache. Die Untersuchung hat ergeben, dass die Lieder zur Wahrnehmung des kulturellen Wissens und ihre kontrastive Analyse für die Schulung des interkulturellen Bewusstseins im DaF-Unterricht von vielseitiger Bedeutung sind. Daher sollte die Musik als integraler, untrennbarer Teil des Lernprozesses angesehen werden.

Songs have been mirrors of individual folk cultures since ancient times and the story of songs is as old as human history. They can play an important role in the perception of other cultures and for the training of intercultural competence, because they reflect social realities and the spirit of the times in each respective culture. Songs often deal with socially critical, historical, ironic, sad or funny topics, which are often open to interpretation at the same time. They stimulate effective and positive communication among people. This study was based upon the assumption that songs in modern German as a foreign language (GFL) lessons can fulfill very specific and varying functions and that their use can enrich diversity in GFL lessons. It deals with the examination of songs in foreign language lessons and explores the possible benefits they provide for intercultural learning. Based on the implementation of the three songs, it will be shown how creative work with music is a promising way to enhance intercultural learning. Songs with regional content include important impulses for intercultural learning and encourage at the same time a creative approach to the foreign language. This study has shown that the role of songs for the understanding of cultural peculiarities and the analysis of such songs for training intercultural awareness in GFL teaching is of diverse importance. Therefore, music should be considered an integral and inseparable part of the learning process in all foreign language classes.

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