Meldung vom 1. November 2018
»Sprache – Macht – Gewalt«
Kolloquium des Deutschen Sprachrats
Am 22. und 23. November findet das diesjährige Kolloquium des Deutschen Sprachrats in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für deutsche Sprache und dem Institut für deutsche Sprache in Mannheim statt.
Es gehört zu unserem Alltagsverständnis, dass Sprache das Kommunikationsmittel zwischen Menschen schlechthin, das wesentliche Mittel der Verständigung und des Verstehens ist. Während Sprache und Verständigung als komplementär und durch ein gemeinsames Band verbunden erscheinen, sieht es hingegen so aus, als stünden Sprache und Macht in einer gewissen Opposition zueinander, als gegensätzlich. Sprache ist ein Instrument der Macht, so postuliert der französische Soziologe und Philosoph Pierre Bourdieu, und Kommunikationsbeziehungen sind »auch symbolische Machtbeziehungen […], in denen sich die Machtverhältnisse zwischen den Sprechern oder ihren jeweiligen sozialen Gruppen aktualisieren«. Eine spezielle Form der Machtausübung ist verbale Gewalt; der politische und gesellschaftliche Diskurs der letzten Jahre ist in zunehmendem Maße geprägt von Diskussionen über eine »Verrohung der Sprache« (Angela Merkel), über Hate Speech und einen radikal populistischen Sprachgebrauch. Eine vielerorts empfundene Radikalisierung der Sprache ist Thema dieses Kolloquiums und der Podiumsdiskussion ebenso wie die Frage danach, wie dieser Radikalisierung begegnet werden kann.
Donnerstag, 22. November 2018
Öffentlichte Podiumsdiskussion: »Political Correctness – Nutzen oder Gefahr?«
19.30 | Prof. Dr. Henning Lobin (IDS) Prof. Dr. Heidrun Kämper (IDS/Gemeinderat der Stadt Mannheim) Prof. Dr. Jan Schneider (Universität Koblenz-Landau) Walter Serif (Mannheimer Morgen) Moderation: Dr. Albrecht Plewnia (IDS) |
Freitag, 23. November 2018
Fachvorträge
9.15 | Begrüßung |
9.30 | Prof. Dr. Peter Schlobinski (Hannover) Grundlegende Aspekte zu Sprache, Macht und Gewalt |
10.05 | Prof. Dr. Konstanze Marx (IDS) Alles nur Spiel? Zur Rolle sprachlicher Gewalt in Online-Games |
10.40 | Kaffeepause |
11.05 | Dr. Klaus Geyer/Dr. Andrea Kleene (Odense) Hass und Hetze gegen Muslime – aus deutscher und dänischer Perspektive |
11.40 | Dr. Alexa Mathias (Hannover) Intergroup Conflict im Sprachgebrauch rechtspopulistischer Gruppen |
12.05 | Prof. Dr. Thomas Niehr (Aachen) Die Grenzen des Sagbaren – und wie man sie verschiebt |
12.40 | Verabschiedung |
Anmeldung
Die Teilnahme am Kolloquium ist kostenlos. Bitte melden Sie sich per E-Mail an sprache-macht-gewalt@ids-mannheim.de an.
Veranstaltungsort
Institut für deutsche Sprache
Vortragssaal
R 5, 6–13
68161 Mannheim
www.ids-mannheim.de