7. Dezember 2007

»Klimakatastrophe« zum Wort des Jahres 2007 gewählt

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Foto: Alverich, »Grönland«, CC-Lizenz (BY 2.0), Quelle: www.piqs.de

  • 1. Klimakatastrophe
  • 2. Herdprämie
  • 3. Raucherkneipe
  • 4. arm durch Arbeit
  • 5. Dopingbeichte
  • 6. Lustreisen
  • 7. Second Life
  • 8. Bundestrojaner
  • 9. spritdurstig
  • 10. Alles wird Knut

Am 6. Dezember 2007 hat die Gesellschaft für deutsche Sprache die Wörter des Jahres 2007 ausgewählt. Auf einer Pressekonferenz vom 7. Dezember wurden sie der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Jury gehörten der Hauptvorstand und die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sprachgesellschaft an.

Ausgewählt wurden wie in der Vergangenheit Wörter und Ausdrücke, die die öffentliche Diskussion des Jahres besonders bestimmt haben, die für wichtige Themen stehen oder sonst als charakteristisch erscheinen (es sind »verbale Leitfossilien« eines Jahres). Es geht nicht um Worthäufigkeiten. Auch ist mit der Auswahl keine Wertung bzw. Empfehlung verbunden.

Klimakatastrophe wurde als Wort des Jahres gewählt. Dieser Ausdruck kennzeichnet prägnant die bedrohliche Entwicklung, die der Klimawandel nimmt.

Aus der aktuellen innenpolitischen Diskussion um den Ausbau von Kinderkrippen und um das Betreuungsgeld für Eltern, die ihre Kinder zu Hause erziehen, kommt das Wort auf Rang 2: Herdprämie.

Mit Raucherkneipe wird ein Wort im Zusammenhang mit dem Rauchverbot bzw. dem Nichtraucherschutz auf Rang 3 gesetzt.

Auf Rang 4 steht eine Wendung, die eine besorgniserregende Entwicklung im Wirtschafts­leben und auch die Debatte um Mindestlöhne betrifft: arm durch Arbeit. Geringe Verdienste erlauben es vielen nicht, mit ihrer Arbeit den Lebensunterhalt zu bestreiten.

Das Wort Dopingbeichte auf Rang 5 bezieht sich vor allem auf die Dopingvorkommnisse und Dopinggeständnisse im Rahmen der diesjährigen Tour de France, die denn auch als »Tour de Farce« bezeichnet worden ist.

Gleichfalls ungute Vorfälle, die sich mit der VW-Affäre verbinden, bezeichnet das Wort auf Rang 6: Lustreisen.

Die beiden auf Rang 7 und 8 gewählten Ausdrücke kommen aus der Welt der modernen elektronischen Medien: Second Life (7) bezieht sich nicht nur auf die Internetplattform gleichen Namens, sondern in erster Linie auf die neuen Möglichkeiten des Internets, in einer virtuellen Welt sozusagen ein »zweites Leben« zu leben.

Bundestrojaner (8) ist die kritische Bezeichnung für die Absicht der Behörden, durch ein Computerprogramm die elektronische Kommunikation zu überwachen (sog. Online-Durchsuchung).

Auf Rang 9 wurde das Adjektiv spritdurstig gewählt. Es gilt dem nach wie vor zu hohen Benzinverbrauch mancher PKWs (viele deutsche Autos sind immer noch zu spritdurstig).

Den Abschluss der Spitzengruppe der von der GfdS ausgewählten Wörter des Jahres bildet auf Rang 10 der optimistische Slogan Alles wird Knut, der sich um den in vielen Ländern bekannten und beliebten Eisbären aus dem Berliner Zoo (»Knuddel-Knut«) gebildet hat.