26. September 2022
Zweite PIAAC-Studie startet
Im September 2022 haben die Befragungen für die zweite PIAAC-Studie begonnen. Die PIAAC-Studie oder das »Programme for the International Assessment of Adult Competencies«, wie die Studie mit vollem Namen heißt, untersucht die Alltagsfähigkeiten Erwachsener. Es geht unter anderem um Fähigkeiten in Bezug auf das Lesen und Verstehen von Texten, den Umgang mit Zahlen und das Problemlösen.
Befragt werden mehrere Tausend in Deutschland lebende Personen zwischen 16 und 65 Jahren, die nach einem Zufallsprinzip ausgewählt wurden. Die Befragungen dauern von September 2022 bis April 2023, erste Ergebnisse sollen 2024 veröffentlicht werden.
Die PIAAC-Studie wird von der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) organisiert. Es ist eine internationale Studie, an der sich 32 Länder beteiligen. Die Studie findet bereits zum zweiten Mal statt und soll fortan alle zehn Jahre durchgeführt werden.
In Deutschland hat GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften die wissenschaftliche Leitung über die Studie. Gefördert wird sie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unter Beteiligung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Die Befragungen werden vom Umfrageinstitut Kantar (ehemals Infratest) durchgeführt.
Bei der ersten PIAAC-Studie, die zwischen Herbst 2011 und Frühjahr 2012 durchgeführt worden war, landete Deutschland ungefähr im OECD-Durchschnitt, erzielte jedoch beim Lesen und Verstehen von Texten leicht unterdurchschnittliche Werte. Allerdings zeigte sich bei rund 17 Prozent der Teilnehmenden eine sehr niedrige Lesekompetenz; sie befinden sich auf Stufe I oder darunter, was der Lesekompetenz eines zehnjährigen Kindes entsprechen soll (vgl. Der Spiegel (online) vom 08.10.2013, https://www.spiegel.de/lebenundlernen/job/piaac-studie-erwachsene-in-deutschland-koennen-schlecht-lesen-a-926653.html).