4. Juli 2018

15. Warum »die La-Ola-Welle« ein rhetorisches Stilmittel ist

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Die La Ola (spanisch ›die Welle‹) bezeichnet eine besondere Art der Zurschaustellung von Begeisterung in Sportstadien. »[..] [D]ie Mexican wave, so der Begriff im Englischen, [hat] seit der Fußballweltmeisterschaft in Mexiko 1986 ihren Siegeszug durch die Stadien der Welt angetreten […]. Die Welle wird von einigen wenigen Personen initiiert, indem sie in einer Richtung, normalerweise im Uhrzeigersinn, die Arme hochreißen, aufstehen und sich wieder setzen. Folgen die anderen Zuschauer diesem Muster, so entsteht der Eindruck einer ›Stadionwelle‹. Physiker haben festgestellt, dass sich die Welle mit einer Geschwindigkeit von 12 Metern pro Sekunde bewegt.« (Schlobinski 2010: 121)

Wenn wir von »einer La-Ola-Welle« sprechen, benutzen wir genau genommen ein rhetorisches Mittel: den Pleonasmus. Unter diesem versteht man das mehrfache Auftreten eines Bedeutungsmerkmals in einem Ausdruck, z. B. bei weißer Schimmel, alter Greis, Gesichtsmimik. Da La Ola bereits wörtlich übersetzt ›die Welle‹ heißt, doppeln wir mit unserem deutschen Artikel die/eine und Substantiv Welle die Bedeutung. Aufgrund der fremdsprachlichen Ausdrücke fällt dies aber vielen Menschen nicht auf.

 

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Quelle:

Schlobinski, Peter (2010): Keeper, Elf und Gurkenpass. (K)ein Wörterbuch der Fußballsprache. Dudenverlag, S. 121.