6. März 2022

6. März: Tag der Logopädie

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Menschen haben, im »Normalfall«, die Fähigkeit, Sprache zu erwerben. Doch was, wenn die Sprachfähigkeit z. B. durch eine Behinderung nicht voll entwickelt werden kann oder durch einen Schlaganfall verloren geht? An wen können sich Betroffene wenden? Das Fachgebiet, das sich mit Störungen der Sprechfähigkeit beschäftigt, ist die Logopädie. Und heute, am Tag der Logopädie, ist eine gute Gelegenheit, etwas ausführlicher darüber zu berichten.

Unter Logopädie versteht man die medizinische Fachdisziplin, die sich mit den Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten physiologisch oder psychisch bedingter Sprach-, Sprech-, Stimm-, Schluck- oder Hörbeeinträchtigungen befasst – kurz: Logopädie ist Sprachheilkunde. Die wörtliche Übersetzung aus dem Altgriechischen lautet ›Sprecherziehung‹. Sie setzt sich aus den Wörtern lógos (dt. ›Wort‹) und paideuein (dt. ›erziehen‹) zusammen. Das Wort Logopädie wurde erstmals 1913 benutzt und 1924 durch den Mediziner Emil Fröschel als Fachbegriff für die Stimmheilkunde eingeführt. 

Kommunikation bedeutet Austausch und Teilhabe. Betroffene von Sprachentwicklungsstörungen sind gefährdet, aus dem Freundeskreis, aus der Gesellschaft oder aus dem Beruf ausgeschlossen zu werden. Logopädinnen und Logopäden sind bemüht dem entgegenzuwirken, da Sprache, Sprechen, Stimme, Hören sowie Schlucken wesentliche Fundamente menschlicher Kommunikation und Lebensqualität sind. Die Aufgaben der Logopädinnen und Logopäden umfassen neben einer individuellen Diagnose auch die Beratung und Therapie von Störungen des Sprachverständnisses, des Hörvermögens, des Schluckens und der Wahrnehmung.

In logopädischen Sitzungen werden zum Beispiel folgende Dinge geübt:

  • Korrekte Aussprache von Vokalen, Konsonanten und Silben durch Summ-Übungen  
  • Schluck- und Atemübungen und lautes Vorlesen zur Unterstützung einer deutlicheren und verständlicheren Aussprache 
  • Mundgymnastik zur Lockerung der Sprechwerkzeuge 
  • Verbesserung der Artikulation, der Atmung und Stimmgebung und des Sprechflusses
  • Verbesserung der Wortfindung und Grammatik
  • Fähigkeiten zur Dialogführung
  • Kommunikationstechniken

Wann eine logopädische Behandlung notwendig wird, kann sehr unterschiedliche Gründe haben. Dazu gehören z. B. Aphasien, also der Verlust der Sprechfähigkeit nach einem Schlaganfall oder einem Schädel-Hirn-Trauma, Koordinationsstörungen von Stimme, Artikulation, Atmung und Tonus, eingeschränkte grammatikalische Fähigkeiten, Sprech- und Artikulationsfehler wie Lispeln, Stottern, Poltern, ein eingeschränkter Wortschatz, phonologische Störungen wie Vertauschungen, Auslassungen oder Hinzufügungen von Lauten, Sprachentwicklungsstörungen und -verzögerungen bei Kindern und vieles mehr.

Ausführlichere Informationen zum Thema Logopädie finden sie auf der Webseite des Deutschen Bundesverbands für Logopädie e. V.

Lesen Sie zum Thema Sprechstörungen auch folgende Artikel auf unserer Seite:

Quellen

https://www.dwds.de
https://www.dbl-ev.de
https://www.apotheken-umschau.de/therapie/therapiearten/logopaedie-743065.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Logop%C3%A4die