22. Juni 2018
7. Metaphorische Spitznamen – Teil 1: Die Tiere sind los
Der letzte Beitrag listete zur allgemeinen Übersicht bereits viele Spitznamen von bekannten Fußballspielern und Trainern auf. Nun wollen wir einige dieser Namen genauer unter die Lupe nehmen und die mitunter amüsanten Entstehungsgeschichten in Erfahrung bringen.
Im Sportjargon kommt es regelmäßig vor, dass Sportlerinnen und Sportler ihre Mitspieler oder Kollegen mit metaphorischen Spitznamen bezeichnen. Diese liefern oft Bezüge zu den Eigenheiten der Personen, zu ihren Erfolgen, aber auch zu ihren Schwächen. Beim Fußball sind besonders Tiermetaphern sehr beliebt, wie Rainer Küster (2009: 68–69) herausarbeitet:
»Der niederländische Nationalspieler Frank Rijkaard wurde nach seiner berüchtigten Spuckattacke gegen Rudi Völler während der WM 1990 Lama genannt. Es gab den Dribbler Jürgen Wegmann, der sich sogar selbst als Kobra bezeichnete; es gab das Sprungtalent Jürgen Klinsmann, den seine Kollegen auch deshalb Flipper nannten, weil er im Strafraum unter Einwirkung des Gegners für viele zu leicht den Kontakt zum Boden suchte. Der Essener Spieler Willi Lippens hieß Ente wegen seines watschelnden Laufstils, Berti Vogts wurde Terrier genannt, da er als kleinwüchsiger Verteidiger seine Qualitäten in der Wadengegend des Gegners ausspielte. Angesichts seiner kraftvollen und souveränen Spielweise hieß Stefan Effenberg der Tiger, und der belgische Fußballtrainer und Politiker Marc Wilmots wurde in seiner aktiven Zeit bei Schalke 04 trotz technischer Schwächen angesichts überragender kämpferischer Qualitäten von seinen Mitspielern liebevoll Willi das Kampfschwein genannt.«
Morgen geht es mit metaphorischen Spitznamen weiter, die sich auf besondere Markenzeichen der Fußballspieler beziehen.
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Quelle:
Küster, Rainer (2009): Metaphern in der Sportsprache. In: Armin Burkhardt/Peter Schlobinski (Hgg.): Flickflack, Foul und Tsukahara. Der Sport und seine Sprache (= Duden, Thema Deutsch, Band 10). Dudenverlag, S. 60–79.