Ausgabe: Der Sprachdienst 5/2010

Bezeichnung für das Ding an der Kasse

[F] Gibt es im Deutschen eigentlich Gegenstände, für die – außer im Fachjargon – keine Bezeichnungen bekannt sind und die dann oft Dings oder Dingsda genannt werden? Mit fällt da zum Beispiel das Holz an der Kasse ein.

[A] Wenn auch sicher die durch Fingerzeig unterstützte Aufforderung »Geben Sie mal das Ding(s) da her« verstanden wird, hat das Deutsche doch einige Wörter dafür zur Verfügung: Der Warentrenner oder Separator ist die im Handel übliche Bezeichnung für das stabähnliche Gebilde in Form eines Prismas von etwa 30 cm Länge, das in Supermärkten dazu benutzt wird, die auf dem Fließband liegenden Waren verschiedener Kunden voneinander zu trennen.

Von einigen Vereinen und Zeitungen wurde ab und an nach einem (einheitlichen) Begriff für das Kassen-Dings gesucht, allerdings mit mäßigem Erfolg: Warentrennstab, -trennholz, -teiler, -separator; Kassentrenner, Kundentrenner, -trennstab, -trennholz etc. Hinzu traten weitere mehr oder weniger humorvolle spontane Begriffsbildungen, die sich allerdings bisher im allgemeinen Sprachgebrauch nicht durchsetzen konnten, oder Benennungen wie NäKuBi (von nächster Kunde bitte), Meins-Deins oder Kundenabstandhalter.

Aber damit nicht genug, auch regionale Wörter benutzt die Kundschaft beim Einkaufen: So ist im süddeutschen Sprachraum die Bezeichnung Plönkel oder Plönk’l zu hören, in Österreich auch Dreidel. In der Schweiz wird der Trenner zuweilen Kassen-Toblerone genannt und im norddeutschen Raum hört man hin und wieder den Begriff Miendientje, gebildet aus Diminutiv (-tje) von mien = ›mein‹ und dien = ›dein‹. Für Sprachinteressierte wäre es in diesem Sinne beinahe wünschenswert, dass sie ab und an länger an der Kasse verweilen und über das kleine Hölzchen nachdenken.