28. März 2023
Kolumnist Harald Martenstein erhält in Wiesbaden den neuen Medienpreis für Sprachkritik der GfdS
Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) und die Hans-Oelschläger-Stiftung haben am 25. März 2023 im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung in Wiesbaden den neu ausgerichteten Medienpreis für Sprachkritik an den Kolumnisten Harald Martenstein verliehen. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis ersetzt die bisherigen Medienpreise für Sprachkultur und setzt die Sprachkritik als wichtigsten Schwerpunkt an.
»Harald Martenstein zählt seit Jahrzehnten zu den bedeutendsten Kolumnisten in Deutschland«, sagte Peter Schlobinski, Vorsitzender der Gesellschaft für deutsche Sprache. »Mit scharfem Blick auf die kleinen Dinge des Alltäglichen und die großen Fragen der Politik seziert Martenstein gesellschaftliche und sprachliche Entwicklungen: ironisch und mit Wortwitz, kritisch, unangepasst und provozierend, aber niemals verletzend. Sein Kompass: Respekt vor der Meinung der Andersdenkenden«, lautete die Begründung der Jury.
Die Laudatio hielt die österreichische Journalistin Anna Schneider, die als Chefreporterin bei der »Welt« tätig ist. Sie lobte in ihrer Laudatio Martensteins fehlende »ideologische Scheuklappen«, seine journalistische Alleinstellung und gibt allen als Wienerin mit auf den Weg: »Wer lacht, leidet nicht … Deutschland dürstet nach Martensteins.«
Martenstein wendete sich in seiner Dankesrede u. a. gegen Verbote: »Die Sprache gehört allen. Sie ist immer in Bewegung, ist ein breiter, wilder Fluss.« Er trat ein für die »Freiheit für das Wort – auch, wenn es mal wehtut«.
Die Gesellschaft für deutsche Sprache ist eine politisch unabhängige Vereinigung zur Pflege und Erforschung der deutschen Sprache mit Sitz in Wiesbaden und Berlin. Unter anderem wählt sie jedes Jahr das Wort des Jahres und gibt die beliebtesten Vornamen des Jahres bekannt. Um ihre Aufgaben wahrnehmen und ihre Ziele erreichen zu können, wird sie von der Bundesregierung (Beauftragte für Kultur und Medien) und von den Regierungen der Bundesländer (Kultusministerkonferenz) gefördert.