Muttersprache 3/2015

Ortu, Franca/Meloni, Ilaria
Der polyseme Zug der deutschen Sprache

Im Mittelpunkt der Behandlung steht das vom Verb ziehen abgeleitete Lexem Zug. Nach einem kurzen Blick auf die etymologischen und morphosemantischen Merkmale wird, anhand einiger Beispiele, einerseits auf das Zusammenwirken von Polysemie und Motiviertheit hingewiesen, andererseits auf die daraus entstehenden und mit vielerlei Lesarten versehenen Phraseologismen eingegangen. Das bemerkenswerte Bedeutungsspektrum dieses Lexems und die Vielfalt der Verwendungsweisen zeigen, wie die durch den Gebrauch eines einzelnen Wortes produzierte sprachliche Kürze bzw. Sprachökonomie zur Bereicherung des Wortschatzes beitragen kann.

This chapter focuses on the lexeme Zug, which derives from the verb ziehen. After a brief look at its etymological and morphosemantic features, our study, supported by examples, proceeds by analysing the combined working of polysemy and motivation as well as the related phraseologisms which are characterized by various readings. The considerable range of meanings and the variety of uses of Zug show how linguistic economy, enabled by the use of a single word, may contribute to the enrichment of the lexicon.

Szurawitzki, Michael
Einleitungen wissenschaftlicher Zeitschriftenartikel interdisziplinär vergleichen. Entwicklung eines Beschreibungsmodells und Beispielanalyse einer Einleitung aus dem Deutschen Ärzteblatt

In diesem Artikel wird eine Methodologie für die linguistische Analyse von Einleitungen wissenschaftlicher Aufsätze entwickelt. Vorgestellt wird ein Top-down-Analyse-Modell, das makrostrukturelle und mikrostrukturelle Aspekte in den Blick nimmt. Beide Ebenen der Analyse werden vor einem allgemeinen Hintergrund präsentiert, zum Beispiel der Frage nach dem Stil. Das Korpus, das der Studie zugrunde liegt, wird nach der Präsentation des Modells vorgestellt. Es folgt die Analyse einer Artikeleinleitung aus dem Korpus. Diese stammt aus dem Deutschen Ärzteblatt. Zum Schluss werden einige Fragen aufgeworfen, die die weiteren Anwendungsmöglichkeiten des Modells betreffen, sowie zu erwartende Ergebnisse, mögliche Schwierigkeiten und den didaktischen Gebrauch der Beobachtungen.

In this paper, a methodology to linguistically analyse the introductions of academic articles is developed. A top down analysis model, which takes into account macrostructural and microstructural aspects, is presented. Both dimensions of the analysis are modelled with a common backdrop, i.e. the question of style. The corpus of the study is elaborated on after the model’s development. Subsequently, an analysis of an article introduction of from the corpus is carried out. The introduction stems from the Deutsches Ärzteblatt. The paper’s conclusion raises questions regarding the further feasibility of the description model as well as expected results, possible difficulties to be encountered and implications for the didactic use of the observations.

Zhang, Honggang/Shi, Kaimin
Verschiedene Sprachen – unterschiedliche Denkweisen. Am Beispiel des Chinesischen und des Deutschen

Denkweisen sind kulturell und national geprägt und spielen auch eine ausschlaggebende Rolle für die Sprache. Die Merkmale einer Sprache und deren Ausdrücke sind durch die Merkmale der entsprechenden Denkweisen determiniert und strukturiert. Das Deutsche und das Chinesische sind zwei vollkommen verschiedene Sprachen. Die Differenzen zwischen den chinesischen und deutschen Denkweisen müssen sich deswegen auch in den beiden Sprachen widerspiegeln. In diesem Beitrag wird die Beziehung zwischen Sprache und Denken unter dem Aspekt »Unterschiedliche Denkweisen, unterschiedliche Sprachen« erörtert. Durch Vergleich und Analyse der deutschen und chinesischen Sprache und der diesen zugrunde liegenden Denkweisen werden die Einflüsse der Letzteren auf die jeweilige Sprache auf der Wort-, Ausdrucks-, Satz- und Textebene untersucht.

Ways of thinking are culturally and nationally shaped and play therefore a crucial role in a language. The features of a language and its expressions are determined by the characteristics of the corresponding ways of thinking and structures. German and Chinese are two completely different languages. The differences between the Chinese and German ways of thinking must therefore be reflected in the two languages. In this paper, the relationship between languages and thoughts will be discussed. By comparison and analysis of the two languages and their underlying ways of thinking, the influences of the latter on the respective language will be examined in the light of words, expressions, sentences and texts.

El Akshar, Salah
Funktionale Bedeutungen von Farbbezeichnungen

In diesem Beitrag werden funktionale Bedeutungen von Farbbezeichnungen vorgestellt und beschrieben. Die funktionalen Bedeutungen von Farbbezeichnungen haben in dem hier vorliegenden Aufsatz ihre theoretische Grundlage in den Arbeiten von Karl Bühler und Roman Jakobson, zugleich in den Theorien von Claus Altmayer und Hans Jürgen Heringer. Ein herausragendes Ziel ist es hierbei, die Fülle der funktionalen Bedeutungen der jeweiligen Farbbezeichnungen im Deutschen und ihre konkrete Einbettung in die verschiedenen Kommunikationsbereiche in Kultur (Farbbezeichnungen als kulturelle Deutungsmuster) und Politik (Farbbezeichnungen in politischen Kontexten) zu erfassen und aufzuzeigen. Der Verfasser unterscheidet hierbei zwischen semantischem Sagen und pragmatischem Meinen bei der Verwendung von Farbbezeichnungen. Vor dem Hintergrund von Wahrnehmen und Verstehen, Bedeutung und Missverständnis wird schnell deutlich, dass der kulturelle Hintergrund entscheidend sein kann, um Farbbezeichnungen (richtig) zu verstehen. Hierbei spielen kollektive Erfahrungen (in einer Sprachgemeinschaft), soziale Kompetenzen (von Sprachindividuen), aber auch Kulturspezifika eine entscheidende Rolle. Die untersuchten Farben in den beiden genannten Themenbereichen sind WEISS, SCHWARZ, ROT, GRÜN, BLAU und GELB. Praktische Hinweise auf den Sprachunterricht runden den Beitrag ab.

This article presents and describes functional meanings of colour designation. These functional meanings are theoretically based on the works of Karl Bühler and Roman Jakobson, as well as on the theories of Claus Altmayer and Hans Jürgen Heringer. The crucial aim in this article is to reveal and identify the multiple functional meanings of colour designation and their concrete embeddings in different communications in cultures (colour designation as cultural patterns of interpretation) and politics (colour designation in political contexts). The author differentiates between (semantic) saying and (pragmatic) meaning when using colour designation. Against the foil of perception and comprehension, meaning and misunderstanding it becomes clear, that cultural backgrounds are the key for understanding colour designation correctly. Concerning this collective experiences of a speech community, social competences of speakers and specific cultural aspects play an important part. The analysed colours are WHITE, BLACK, RED, GREEN, BLUE and YELLOW. References to an application in language teaching conclude the article.

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