28. April 2025
Papstwahl: Die wichtigsten Begriffe

Der Tod Papst Franziskus’ am Ostermontag markiert in der katholischen Kirche den Beginn der sogenannten Sedisvakanz. Diese wird andauern, bis nach dem Konklave weißer Rauch aus der Sixtinische Kapelle aufsteigt und es wieder heißt: »Habemus papam.« Wir klären die wichtigsten Begriffe rund um die Papstwahl:
Sedisvakanz
Die Sedisvakanz bezeichnet den Zeitraum, in dem es keinen Papst gibt, also die Zeit zwischen zwei Päpsten, in der der Heilige Stuhl, das Amt des Papstes, unbesetzt ist. Der Ausdruck geht zurück auf das lateinische sede vacante und wird mit »der päpstliche Stuhl ist leer« übersetzt.
Novendiale
Nach der Beerdigung eines Papstes findet in Rom eine neuntägige Trauerfeier, die sogenannte Novendiale, statt. Dieser Ausdruck kommt aus dem Lateinischen, zugrunde liegen lateinisch novem ›neun‹ und dies ›Tag‹.
Konsistorium
Das Konsistorium,von lateinisch consistere ›zusammenstehen‹, bezeichnet eine Vollversammlung aller Kardinäle in Rom. Dabei wird zwischen ordentlichen und außerordentlichen Konsistorien unterschieden: Erstere dienen zum Beispiel gängigen Besprechungen oder der Organisation von Feierlichkeiten; bei Letzteren wiederum besprechen die Kardinäle Themen wie die Papstwahl.
Kardinal
Die BezeichnungKardinal geht zurück auf lateinisch cardo ›Türangel, Hauptpunkt, Hauptsache‹; es ist der Titel der höchsten Geistlichen der katholischen Kirche. Jene Würdenträger werden vom Papst ernannt und sind meist zuvor bereits Bischöfe oder Erzbischöfe. Bei der Wahl eines neuen Papstes sind alle Kardinäle, die unter 80 Jahre alt sind, zur Stimmabgabe berechtigt.
Konklave
Das Konklave beschreibt die eigentliche Papstwahl. 15 bis 20 Tage nach Freiwerden des Papstamtes, also nach Beginn der Sedisvakanz, kommen dazu alle wahlberechtigten Kardinäle zusammen, um einen Nachfolger zu bestimmen. Der lateinische Ursprung des Begriffs, cum clave, bedeutet so viel wie ›mit Schlüssel‹ und deutet darauf hin, dass das Konklave unter strengem Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet.
Papabili
Der Wort Papabili – es handelt sich um einen Plural, der Singular lautet Papabile – stammt aus dem Lateinischen und lässt sich mit ›zum Papst wählbar‹ übersetzen. Entsprechend sind damit all jene Kardinäle gemeint, die für das Amt des Papstes in Betracht gezogen werden können. Wörtlich ist das Wort etwa als ›papstfähig‹ zu verstehen.
Sixtinische Kapelle
Die Sixtinische Kapelle, benannt nach Papst Sixtus IV. (1471–1484), ist die Hofkapelle des Vatikans und der Ort, an dem das Konklave, also die Wahl des Papstes, stattfindet.
Extra omnes
Lateinisch extra omnes bedeutet ›alle hinaus‹; der Ausdruck dient dazu, vor Beginn der Papstwahl alle Nicht-Wahlberechtigten zum Verlassen der Sixtinischen Kapelle aufzufordern.
Schwarzer/weißer Rauch
Konnten sich die Kardinäle des Konklaves nicht auf einen neuen Papst einigen, lassen sie schwarzen Rauch aus der Sixtinischen Kapelle aufsteigen, um die Öffentlichkeit über den Misserfolg der Wahl zu informieren. Wurde hingegen ein Nachfolger für das Papstamt bestimmt, so dringt weißer Rauch aus dem Schornstein und verkündet den positiven Wahlausgang.
Habemus papam
Der lateinische Ausdruck Habemus papam bedeutet ›Wir haben einen Papst‹. Mit diesen Worten wird der neue Papst auf dem Petersdom vorgestellt.
Kurie
Die Gesamtheit der Verwaltung des Vatikans und somit die Leitung der römisch-katholischen Kirche wird Kurie genannt. Die Kurie umfasst somit etwa auch den Versammlungsort der römischen Senatoren sowie den päpstlichen Hof.
Domus Sanctae Marthae
Domus Sanctae Marthae ist der Name des Gasthauses, in dem alle wahlberechtigten Kardinäle während des Konklaves beherbergt sind.
Quellen
https://zeitung.faz.net/faz/politik/2025-04-22/alte-rituale-und-etwas-neues/1156294.html
Duden – Die deutsche Rechtschreibung, 29., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage 2024
Duden ‒ Deutsches Universalwörterbuch, 9., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage, Herausgegeben von der Dudenredaktion 2019
Theologisches Fach- und Fremdwörterbuch, 3. Aufl., Vandenhoeck & Ruprecht in Göttingen 1967