19. Juni 2018

4. Anstoß für die Namenkunde: Typische Vereinsnamen

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Ein spannendes Gebiet, auch im Fußballsport, stellt die Onomastik, also die Namenkunde dar. Dieser wollen wir uns in den nächsten Tagen widmen, von offiziellen Vereinsnamen über deren Spitznamen bis hin zu (metaphorischen) Spitznamen von Trainern und Spielern.

Zuerst stellt sich die Frage: Was macht einen typischen Fußballvereinsnamen aus? Gibt es obligatorische Bestandteile, derer sich ein offizieller Vereinsname bedienen sollte? Und ist die Struktur und Reihenfolge der Bestandteile festgelegt? Darauf weiß Peter Schlobinski (2010: 78) Antwort:

»Vereinsnamen sind eine Kombination von allgemeinen Wörtern (Klassenbezeichnungen, Adjektiven) und Namenwörtern (Landschafts- und Siedlungsnamen), zu denen noch die Gründungsjahre der Vereine und bestimmte Beinamen hinzugefügt werden können. Der Name 1. FC Schweinfurt 1905 also gibt die Sportart an (FC = Fußballclub), den Ort (Schweinfurt) und das Gründungsjahr (1905).

Sprachwissenschaftlich interessant sind die Beinamen. Diese geben Farben an wie bei Rot-Weiss Essen, drücken Kraft, Leistungsbereitschaft und Erfolgszuversicht aus wie in SV Wacker 90 Nordhausen oder FC Titania Stettin bzw. Kameradschaftlichkeit und Zusammenhalt wie in SC Concordia Hamburg oder SG Eintracht Frankfurt. In Fällen wie TSV Bayer 04 Leverkusen wird die ortsansässige Industrie als Beiname angegeben. Eine heimatliche Verbundenheit wird oft durch Stammes-, Landschafts-, Städte- und Flussnamen ausgedrückt: FC Bayern München, FC Erzgebirge Aue, BV Borussia Dortmund, SC Preußen Münster.

International gibt es auch nach Personen benannte Fußballvereine wie Club Atlético Bolívar (La Paz, Bolivien), Julius Berger FC (Lagos, Nigeria) oder Xamax Neuchâtel (Schweiz). Xamax bezieht sich auf den Fußballer und Vereinsmitbegründer Max Abegglen.«

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Quelle:

Schlobinski, Peter (2010): Keeper, Elf und Gurkenpass. (K)ein Wörterbuch der Fußballsprache. Dudenverlag, S. 78.