Purismus in der Spracharbeit der Fruchtbringenden Gesellschaft?
Von Klaus Conermann
Genau betrachtet, strebte die Fruchtbringende Gesellschaft in ihrer Spracharbeit nicht nach einem eigenständigen Fremdwortpurismus im modernen Sinne, sondern nach einer umfassenden renaissancehaften Reform des Gemeinen Deutsch, welche freilich auch auf Puritas, d. h. grammatische Richtigkeit und stilistische Reinheit, zielte. Die Hochsprache blieb jedoch an Eleganz und ein sprachliches Decorum gebunden, so dass etwa seit den vierziger Jahren des 17. Jahrhunderts auch unter Mitgliedern dieser Akademie wie Philipp von Zesen ein modischer barocker Purismus entstand, der allerdings innerhalb und außerhalb der Gesellschaft kritisiert und überwunden wurde.
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