Ausgabe: Der Sprachdienst 3-4/2019

Farbreihe der Redewendungen: Gelb

Der Sommer ist in vollem Gange und die gleißend grelle Sonne sowie die Hitze dieser Jahreszeit rufen uns die strahlenden, satten Farben vor Augen, mit denen wir unsere bunten Redewendungen fortsetzen: Gelb (von mittelhochdeutsch gel) und Rot (von mittelhochdeutsch rōt).

Sonnenblumen
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Gelb vor Neid sein

Diese Wendung bedeutet ›so neidisch sein oder werden, dass man es der be­treffenden Person deutlich ansehen kann‹. In der volkstümlichen Farben­symbolik gilt Gelb als die Farbe der Missgunst und des Neids. Neben »gelb vor Neid sein« existiert auch »grün vor Neid sein«. In dieser Redensart bezieht sich die Farbzuschreibung auf eine Körperreaktion: der Gallenstau, ausge­löst von der starken Empfindung, soll eine gelbgrünliche Färbung der Haut verursachen.

Nicht das Gelbe vom Ei sein

Mit der Bedeutung ›nicht das Beste, nicht das Vorteilhafteste sein‹ liegt die­ser Redensart die Vorstellung zugrun­de, dass der Eidotter das Wertvolls­te des ganzen Eis sei und am besten schmecke.