1. Juli 2022

1. Juli: Internationaler Witze-Tag

Der war gut! CC-Lizenz

Heute, am 1. Juli, ist internationaler Witze-Tag. Doch keine Sorge, wie werden hier nun weder Kalauer und Treppenwitze zum Besten geben, noch wollen wir den Witz aus sprachwissenschaftlicher Sicht als Textsorte analysieren. Stattdessen gibt es nach einer kurzen Etymologie des Wortes Hinweise auf interessante Artikel, die in unseren Zeitschriften und auf unserer Website zu diesem Thema erschienen sind.

Ein Witz ist, laut Duden, eine »[prägnant formulierte] kurze Geschichte, die mit einer unerwarteten Wendung, einem überraschenden Effekt, einer Pointe am Ende zum Lachen reizt«. Das Wort geht zurück auf althochdeutsch wizzi »Wissen«. Dieses schwingt vor allem mit in der zweiten Bedeutung von Witz, bei der das Wort keinen Plural hat: Beeinflusst von französisch esprit und englisch wit, ›Geist, Verstand‹, kann Witz auch als Gabe verstanden werden, sich geistreich bzw. witzig zu äußern, als Scharfsinn und Verstand.

Na gut …

so ganz ohne Sprachwitze kommen Sie bei uns wohl doch nicht davon:1

Wussten Sie eigentlich schon,

  • dass ein Urheber nicht etwa ein Sportler aus vorgeschichtlicher Zeit ist?
  • dass Maulwürfe bei den Olympischen Spielen nicht als Disziplin anerkannt worden sind?
  • dass die Beamtenlaufbahn kein Sportplatz ist, den man in Deutschland extra für fest besoldete Staatsdiener reserviert hat?
  • dass ein Barhocker kein Dauergast in einem Nachtclub ist?
  • dass eine Wirbelsäule keinen sich rasch drehenden Teil eines Gebäudes darstellt?
  • dass eine Brechstange nicht dafür da ist, dass Seekranke sich auf dem Schiff an ihr festhalten können?
  • dass ein Brustkorb keine archaische und ein Brustkasten keine hypermoderne Variante des klassischen Büstenhalters ist, genau so wenig wie Brustbeutel eine besonders naturnahe und unter Naturschützern bevorzugte Variante?
  • dass eine gesetzliche Haftpflicht bei Zahnprothesen nicht besteht?
  • dass Mädchen nicht unbedingt kleine Maden und Posaunen so gut wie nie finnische Dampfbäder sind???

Zum Weiterlesen

Artikel, die in unseren Heften erschienen sind, erhalten Sie – je nach Erscheinungsdatum – entweder in unserem Shop oder Sie können sie als PDF bei uns bestellen. Beiträge auf unserer Website sind direkt zugänglich.

Der Sprachdienst

• 1-2/2022: Winfried Ulrich: Warum hatte »Nathan der Weise« eigentlich keine Eltern? Ähnlichkeitseffekte, sprachliche Verwechslungen und deren Klärung im Deutschunterricht
• 4-5/2020: Winfried Ulrich: Nicht mit dem Kopf durch die Wand – mit Köpfchen! Semantisches Biegen und Brechen sprachlicher Einheiten
• 6/2012: Dagmar Blei: Anlautwelten. Kreative Sprachspiele mit Alliterationen
• 6/2010: Winfried Ulrich: Scharfsinnige Denkanstöße – geistiges Vergnügen: Aphorismen
• 5/2007: Winfried Ulrich: »Wie vermehren sich Mönche und Nonnen? – Durch Zellteilung.« Wie und mit welcher Absicht spielt man mit der Sprache?
• 6/1987: Reinhard Mayer: Das Auge muß immer mehr leisten. Die Schreibweise als Mittel des Sprachspiels

Muttersprache

• 3/1993: Wolf Oschlies: Business: Wodka stehlen, Beute verkaufen, Erlös versaufen … Versuch über den politischen Witz im postkommunistischen Osteuropa
• 1/1978: Winfried Ulrich: Der Mißverständniswitz


1 Wir zitieren aus einem Sprachdienst-Beitrag von Winfried Ulrich (5/2007: »Wie vermehren sich Mönche und Nonnen? – Durch Zellteilung.« Wie und mit welcher Absicht spielt man mit der Sprache?). Die Beispiele sind außerdem abgedruckt in drei Werken desselben Autors:

  • Sprachspiele. Texte und Kommentare. Lese- und Arbeitsbuch für den Deutschunterricht. Aachen-Hahn 1999, 2. Auflage 2001.
  • Sprachspiele für jüngere Leser und Verfasser von Texten. Texte und Kommentare. Aachen-Hahn 2000, 2. Auflage 2004
  • Der Witz im Deutschunterricht. Braunschweig 1980.