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Purismus in der Spracharbeit der Fruchtbringenden Gesellschaft?

Von Klaus Conermann

Genau betrachtet, strebte die Fruchtbringende Gesellschaft in ihrer Spracharbeit nicht nach einem eigenständigen Fremdwortpurismus im modernen Sinne, sondern nach einer umfassenden renaissancehaften Reform des Gemeinen Deutsch, welche freilich auch auf Puritas, d. h. grammatische Richtigkeit und stilistische Reinheit, zielte. Die Hochsprache blieb jedoch an Eleganz und ein sprachliches Decorum gebunden, so dass etwa seit den vierziger Jahren des 17. Jahrhunderts auch unter Mitgliedern dieser Akademie wie Philipp von Zesen ein modischer barocker Purismus entstand, der allerdings innerhalb und außerhalb der Gesellschaft kritisiert und überwunden wurde.

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»Nun so sage doch Freund, wie man Pedant uns verdeutscht.« Campes nachdenkliche Antwort

Von Helmut Henne

Der Wortpurismus des Spätaufklärers Joachim Heinrich Campe (1746–1818), der ein bedeutendes schriftstellerisches, pädagogisches und lexikographisches Werk vorgelegt hat, wird von Goethe und Schiller in ihren Xenien von 1796 einer literarisch inspirierten Kritik unterzogen. Diese Kritik ist hier Ausgangspunkt weiterer Überlegungen, wie das griechische und lateinische Worterbe zu tradieren sei. Dabei werden die erklärende und diskursive Arbeit Campes an den fremden Wörtern gewürdigt, sein Streben nach Ersatz problematisiert und seine erfolgreichen »eigensemantischen« Lehnbildungen registriert.

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Erfolge und Misserfolge des lexikalischen Purismus in Deutschland zur Zeit des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins und heute

Von Herbert Blume

Der dt. Sprachpurismus des Zweiten Kaiserreichs und der Weimarer Republik bestand nicht nur aus den Aktivitäten des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins. Vielmehr ist der Blick auch auf die breit angelegten Vorarbeiten von Behörden und Institutionen (Heereswesen, Post, Eisenbahn, Gesetzgebung und Justiz) zu richten. Eine herausragende Rolle bei der Umsetzung der Ziele des Vereins in die Sprachpraxis der Deutschen spielten die Schulen: Mit Blick auf die berufliche Struktur seiner Mitgliederschaft könnte man den Verein geradezu einen Lehrer- und Beamtenverein nennen. Betrachtet man den dt. Purismus des 19./20. Jh.s nicht nur aus national begrenzter germanistischer Perspektive, so erweist er sich als die dt. Realisationsform vergleichbarer Bemühungen um »Sprachreform« und »Sprachplanung« vom 18. bis ins 20. Jh., die sich als »actions humaines sur les langues« (Fodor/Hagège/Fishman) in vielen europäischen Sprachnationen vollzogen haben. Im Einzelnen werden Wirkungsmöglichkeiten und -grenzen des dt. Purismus erörtert, wobei der zeitgenössische »allgemeine Normal-Nationalismus« (Nipperdey) eine wesentliche Rahmenbedingung bildet.

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Einleitung zum Themenheft: Keule und Schlögel? oder: Was Polen und Engländer unter »Fische fangen« verstehen

Von Karin Eichhoff-Cyrus und Gerd Antos

Am 6. und 7. November 2008 fand im Goethe-Institut in Brüssel eine Tagung zum Thema »English only? Was wird aus Deutsch und den anderen europäischen Sprachen?« statt. Am 7. November 2008 ging es in der Sektion II um Die deutsche Rechtssprache in der EU und die EU in der deutschen Rechtssprache (Leitung: Prof. Dr. Karin M. Eichhoff-Cyrus, Geschäftsführerin der GfdS, und Prof. Dr. Prof. h. c. Gerd Antos, Germanistisches Institut der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg).

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Muttersprache 3/2009

Themenheft (Teil 2): English only? Was wird aus Deutsch und den anderen europäischen Sprachen?

Antos, Gerd/Eichhoff-Cyrus, Karin
Einleitung zum Themenheft: Keule und Schlögel? oder: Was Polen und Engländer unter »Fische fangen« verstehen

Engberg, Jan
Durchschaubarkeit durch Vielfalt – Vorteile eines mehrsprachigen Rechtssystems und ihre linguistische Beschreibung

Schade, Elke
Vertragen sich europäische und deutsche Rechtssprache? – Leidensdruck bei der Umsetzung von EU-Recht

Muhr, Rudolf
Die Unterschiede in der Rechtsterminologie Österreichs und Deutschlands und die Folgen für die Rechtssprache Deutsch im Rahmen der Europäischen Union

West, Rebecca
English only? – Nicht im Europaparlament!

Iluk, Jan
Probleme der Vermittlung der deutschen Rechtssprache

Wimmer, Rainer
Zur Verflechtung von Spracharbeit und Rechtsarbeit in der EU

Rezensionen

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Muttersprache 3/2008

Zieliński, Lech
Ideologie und Lexikographie. Empirische Untersuchung der ideologischen Wende im Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache von Ruth Klappenbach und Wolfgang Steinitz, dargestellt am Beispiel des Gebrauchs der Adjektive reaktionär und imperialistisch in den Definitionen

Sdroulia, Amalia
Der Big-Brother-Container als Identitätskonstruktionsraum. Unterschiedliche Funktionen und Aspekte des Fernsehcontainers

Kostrzewa, Frank/Cheon-Kostrzewa, Bok Ja
Funktionsverbgefüge im Deutschen und im Koreanischen

Ochirku, Alta
Höflichkeit im Deutschen und Mongolischen. Vergleich unterschiedlicher Kulturen

Scheller-Boltz, Dennis
»Bio, Burger oder Genfood – Streit ums Essen«. bio(-) jetzt als selbstständiges Wort?

Klocke, Gabriele
Sprachliche Integration von inhaftierten russlanddeutschen Aussiedlern

Rezensionen

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Muttersprache 3/2007

Spitzmüller, Jürgen
Sprache und Identität: Warum die Anglizismen die Gemüter erhitzen

Moraldo, Sandro M.
Kommunikative Einheit in sprachlicher Vielfalt. Die Fremdsprachenfrage in Italien: Befunde und Anmerkungen aus einer sprachpolitisch praktischen Perspektive

Schmale, Günter
»Sprechen Sie Deutsch? – No, thank you…« – Zur Lage von Deutsch als Fremdsprache in Frankreich

Vural-Kara, Sergül
Metaphern des Deutschen und ihre Wiedergabemöglichkeiten im Türkischen

Zhao, Jin
Imagebroschüre: Text oder Kommunikat?

Werth, Alexander
Semantische Dimensionen im Wortfeld »Volk«: Empirische Studien zur kognitiven Semantik

Rezensionen

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Muttersprache 2/2006

Ramers, Karl Heinz
Das Komma bei Zusätzen oder Nachträgen

Möcker, Hermann
Von »dreieffigen« Schreibungen (»dreiäffig«?) Oder: 2 plus 1 war nicht immer 3

Di Meola, Claudio
Präsens versus Futur I: Nähe und Distanz bei der Versprachlichung zukünftigen Geschehens

Brückner, Dominik
Etymologie versus Volksetymologie: Ein Fall für die Sprachkritik? Überlegungen am Beispiel »Habseligkeiten«

Spieß, Constanze
Solidarität – zwischen Freiwilligkeit und Institutionalisierung. Eine pragmalinguistische Analyse eines Hochwertwortes in den aktuellen Grundsatzprogrammen von CDU, CSU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und PDS

Kazmirowski, Bertram
»Nichts ist mit Worten vergleichbar« oder »Ich bin aus Worten«. Zu Elias Canettis 100. Geburtstag am 25. Juli 2005

Rezensionen

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Veranstaltungsarchiv 2005–2014

Hier finden Sie eine Übersicht der Veranstaltungen der GfdS und ihrer Zweige von 2005 bis Oktober 2014. Für einen Schnellzugriff auf den jeweiligen Jahrgang nutzen Sie bitte folgende Links: 2005, 2006, 2007, 2008, 2009, 2010, 2011, 2012, 2013, 2014 2005 06.01.2005, 16 Uhr, Peking Josef Hartmann, Peking Migranten-Literatur und Migranten-Kino im Hinblick auf ihre sprachlichen …

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Stuttgarter Kinderzeitung – Nur für Kinder!

kizeiSeit März dieses Jahres haben die Stuttgarter Zeitung, die Stuttgarter Nachrichten, der Schwarzwälder Bote und die Waiblinger Kreiszeitung ein neues Angebot für Kinder, eine eigene Kinderzeitung. Viele Tageszeitungen haben ja meist in ihrer Wochenendausgabe eine Kinderseite, das Konzept der Kinderzeitung geht aber viel weiter: Hier gibt es wirklich eine ganze Zeitung als Beilage der Erwachsenenausgabe. Wir haben mit der Redaktionsleiterin Nadia Köhler gesprochen.

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