Zeit-Wörter

Bei unserer Arbeit, insbesondere bei der Suche nach einem neuen »Wort des Jahres«, begegnen uns immer wieder Wörter, die uns aufmerken lassen – sei es, weil sie mit einem Mal vermehrt vorkommen, weil sie eine neue Bedeutung entwickelt haben oder weil sie nach langer Zeit wieder einmal in Erscheinung treten. Unsere Beobachtungen zu diesen Wörtern und ihren Wortfeldern möchten wir Ihnen nicht vorenthalten. In jeder Ausgabe des Sprachdienstes widmen wir uns einem dieser »Zeit-Wörter« und stellen sie Ihnen auch hier vor.

Hebel

Seit Ende September Finanzminister Wolfgang Schäuble für die Rettung des insolventen Griechenland die sogenannte Versicherungslösung vorschlug, begegnet man des Öfteren einem Wort, das nicht nur in der Physik, nicht nur in der Finanzwirtschaft, sondern deutlich auch metaphorisch seine Kraft und Wirkung entfalten kann: dem Hebel. So richtig greifbar und einsichtig scheint diese Metapher in der derzeitigen Finanzkrise jedoch nicht zu sein, daher wollen wir sie ein wenig näher beleuchten.

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Freunde

»Möchtest du mein Freund sein?« – Wer hat sie nicht schon einmal gehört, diese rückblickend betrachtet doch recht naive Frage aus Kindertagen. Auch heute wird sie noch gestellt, vermutlich öfter als jemals zuvor: Ganz offiziell ist sie heute als »Freundschaftsanfrage« tituliert. Ist ihr Zweck zwar weitgehend gleich geblieben, so hat sich ihr Modus doch verändert: Sie wird nicht mehr verbal artikuliert; der Nutzer sozialer Online-Netzwerke erhält sie per E-Mail und kann sie durch einen Mausklick beantworten – nicht ohne Folgen für die Semantik des Wortes Freund.

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Wende

Wir befinden uns derzeit inmitten einer Zeit des Wandels: Wir erleben das Ende des Atomzeitalters, politische Parteien ändern ihren altgedienten Kurs, alternative Energien werden immer wichtiger, Nachhaltigkeit wird großgeschrieben. Und auf einmal schießen –wende-Komposita wie Pilze aus dem Boden.

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