Schrift

Leerzeichen und Festabstände

Heute geht es um eigentlich gar kein und dabei ein doch so wichtiges Zeichen: das Leerzeichen, auch Leerschritt, Leerraum oder, fachsprachlich, Spatium genannt. Es dient in erster Linie der Abtrennung einzelner Wörter und damit der besseren Lesbarkeit von Texten. Denn kaum zu glauben: Bis ins 7. Jahrhundert hinein gab es keinen Wortabstand, Wörter wurden bei der scriptura continua einfach aneinandergesetzt. KönnenSiesichdasvorstellen?

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Die Ligatur

Nicht nur, wer sich mit Schrift und Typografie beschäftigt, hat vielleicht schon einmal von Ligaturen gehört. Zwar handelt es sich um einen Fachbegriff aus dem Druckwesen, doch auch in der Musik und in der Medizin kommt er vor. Das Wort selbst geht zurück auf das spätlateinische ligatura ›Bündel‹ zum Verb ligare, das auch dem Verb legieren im Sinne von ›(ver-)binden‹ zugrunde liegt.

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Schriftgeschichte

[F] Wie ist unsere Schrift entstanden?

[A] Deutsch wird mit lateinischem Alphabet geschrieben, in dessen Bezeichnung wiederum die griechischen Buchstaben Alpha und Beta mitschwingen. Bereits in dieser Feststellung lässt sich eine gehörige Portion Schriftgeschichte ablesen. Doch beginnen wir am Anfang.

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23. Januar: Tag der Handschrift

Gestern, am 23.01.2021, war Tag der Handschrift. Als Gesellschaft für deutsche Sprache beschäftigen wir uns zwar vorrangig mit Sprache – doch Sprache und Schrift, das hängt unmittelbar zusammen und kann nicht getrennt voneinander gedacht werden. Ohne Sprache gäbe es keine Schrift, und dem Zeitalter, in dem Sprache ohne Schrift existierte, sind wir seit Jahrtausenden entwachsen.

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Das ß (Eszett)

Seit seiner Entstehung gab es das ß nur als kleinen Buchstaben. 2017 ist die historische Entscheidung gefallen, dem kleinen ß ein großes zur Seite zu stellen: das . Gerade Deutschlernenden gibt dieser Buchstabe, der nur im Deutschen – und auch dort nicht überall! – exisitert, Rätsel auf. Daher haben wir uns hier einmal näher mit seiner Entstehung und Verwendung befasst.

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Warum kann ph nicht immer durch f ersetzt werden?

[F] Warum werden Wörter wie Philosophie und Physik mit Ph geschrieben, wo doch der griechische Buchstabe Phi (ϕ/Φ) nichts anderes als ein F ist? Könnte man also nicht Filosophie oder Filosofie schreiben, ohne damit einen Fehler zu begehen?

[A] Tatsächlich geht Ph in der Regel auf die antiken Sprachen Griechisch und Latein zurück. Im Altgriechischen wurde Phi allerdings nicht als [f], sondern als aspiriertes [p] ausgesprochen.

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Der Buchstabe ‹V› und seine Berechtigung in der deutschen Sprache

[F] Ein koreanischer Freund wollte wissen, was der Unterschied zwischen ‹V› und ‹F› sei. Nun frage ich mich, ob der Buchstabe ‹V› überhaupt eine Berechtigung in der deutschen Sprache hat. Oder gibt es Fälle, in denen er weder durch ein ‹W› noch durch ein ‹F› ersetzt werden kann?

[A] Um Ihre Frage zu beantworten, holen wir zunächst ein wenig weiter aus. Das ‹V› ist nach moderner Zählweise der 23. Buchstabe unseres Alphabets und wurde ursprünglich aus dem griechischen Alphabet entlehnt.

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Der Buchstabe q und seine Besonderheit

[F] Warum steht hinter einem q zumeist ein u? Da q im Wort ja als [kv] ausgesprochen wird, würde es doch reichen zu schreiben Qark für [kvark], Qatsch für [kvatʃ], Qelle [kvɛlʃ].

[A] Der Buchstabe q hat eine sehr lange Geschichte, in deren Verlauf sich die heute bei uns übliche Verwendungsweise und Lautung herausgebildet hat.

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Gibt es den Buchstaben ÿ, ein Ypsilon mit zwei Punkten?

[F] In der Süddeutschen Zeitung wurde kürzlich das Tagebuch des Herzogs Emanuel von Croÿ besprochen. Auch auf einem Schild am Rektorenhaus des Konrad-Duden-Gymnasiums in Bad Hersfeld, worin sich heute das Konrad-Duden-Museum befindet, wurde das Ypsilon mit diesen zwei Punkten geschrieben. Dort heißt es Gÿmnasium. Was verbirgt sich hinter dieser Schreibweise des Ypsilons?

[A] Die zwei Punkte über dem Ypsilon (¨) bezeichnet man als Trema. Hierbei handelt es sich um ein diakritisches Zeichen, das üblicherweise über dem zweiten von zwei aufeinanderfolgenden Vokalen steht, wenn diese getrennt ausgesprochen werden sollen wie z. B. bei frz. naïf ›naiv‹ (vgl. »Duden – Richtiges und gutes Deutsch«, Mannheim 2007).

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