Flexion/Beugung

Perfekt mit haben oder sein

[F] Neulich habe ich mit einer Freundin über das Perfekt von reiten diskutiert. Ich bin der Meinung, es heißt ich habe geritten, sie ist der Meinung, ich bin geritten sei richtig. Unser Freundeskreis ist sich ebenfalls nicht einig. Wir fragen uns, wann Verben im Perfekt mit haben und wann mit sein gebildet werden. Gibt es feste Regeln?

[A] Das ist eine sehr gute Frage, die sich tatsächlich nicht selten stellt. Schauen wir uns das einmal genauer an.

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Beugung von Firmennamen

[F] Im Rahmen unserer Tätigkeit zeigen sich immer wieder Unsicherheiten im Hinblick auf die korrekte Bezeichnung und Beugung von Firmen- und Vereinsnamen. Daher unsere Fragen: Wonach richtet sich das Geschlecht eines Firmen- oder Vereinsnamens, in dem die Rechtsform enthalten ist (GmbH, e. V. etc.), und wird in solchen Fällen nach dem ersten Namensbestandteil oder nach der Rechtsform gebeugt? Und wie wird bei Abkürzungen verfahren?

[A] Wir meinen – und stehen hier im Einklang mit der Dudenredaktion -, dass man Firmenbezeichnungen und -namen durchaus beugen sollte, so wie andere Substantive auch. Zusätze wie e. V., GmbH oder AG spielen im Grundsatz keine Rolle, da sie ja wegbleiben können und, zumal in der mündlichen Rede, zumeist wegbleiben.

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Konjugation von anfechten

[F] In unserer Zeitung stand die Überschrift »… fechtet die Wahl an«, und ein Leser schrieb uns kritisch hierzu und mahnte die richtige Form ficht an, nicht fechtet. Was ist Ihre Meinung dazu? Hat die Redaktion einen Fehler gemacht?

[A] Manche Verben erleben im Laufe der Zeit eine Vereinfachung in der grammatischen Abwandlung, der Konjugation. Das Verb fechten unterliegt an sich traditionell dem sog. e/i-Wechsel, das heißt, man sagt ich gebe, wir geben, aber du gibst, er, sie, es gibt oder eben ich fechte, wir fechten, aber du fichtst, er, sie ficht, vgl. die Redensart Das ficht mich nicht an.

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Konjugation von backen

[F] Das Verb raten wird in der 2. und 3. Person Singular doch wohl stark gebeugt, also rätst – rät. In einer Zeitungsüberschrift lese ich nämlich heute: »Der Ministerpräsident ratet« – gemeint ist, dass er rätselt, ein Rätsel zu lösen hat.
Bei dieser Gelegenheit: Ich wüsste auch gern, wie man das Verb backen konjugiert: backst – backt oder bäckst – bäckt. Vielleicht spielt mein Heimatdialekt, ich komme aus Augsburg, eine Rolle.

[A] Bei backen stellt es sich anders dar. Hier stehen heute beide Formen als Varianten nebeneinander: bäckst – bäckt und (wie es scheint, zunehmend und mehrheitlich) backst – backt. So stellen es auch die Grammatiken und Wörterbücher zur Gegenwartssprache dar.

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Deklination von ein

[F] Wir sind uns unschlüssig, wie es richtig lauten muss. Es geht um einen Bankbericht: »… die Bilanz einer oder eines der größten Konzerne der Welt«?

[A] Diese Frage tritt öfter auf, und es gibt Unsicherheiten, da sozusagen zwei Dinge zusammenkommen: Das Wörtchen ein muss dekliniert werden – hier kommt der Genitiv in Betracht (die Bilanz wessen?). Zudem ist der Satz verkürzt: Eine Wiederholung wird vermieden, doch Singular und Plural sind verschränkt, die Satzteile passen nicht bruchlos zusammen (die größten Konzerne der Welt – ein Konzern – einer davon).

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Konjunktiv von verstehen

[F] Lautet die korrekte Konjunktivform des Verbs verstehen eigentlich verstände oder verstünde?

[A] Beim Verb verstehen gibt es in der Tat – genau wie bei dem einfachen Verb stehen – die Unsicherheit, ob der Vokal der Konjunktivform nun auf ä oder ü lauten muss. Der Grammatikduden gibt in seiner Übersicht über die starken Verben (in § 704) für stehen beide Formen an, die Form stünde allerdings in Klammern.

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Konjugation von raten

[F] Das Verb raten wird in der 2. und 3. Person Singular doch wohl stark gebeugt, also rätst – rät. In einer Zeitungsüberschrift lese ich nämlich heute: »Der Ministerpräsident ratet« – gemeint ist, dass er rätselt, ein Rätsel zu lösen hat.

Bei dieser Gelegenheit: Ich wüsste auch gern, wie man das Verb backen konjugiert: backst – backt oder bäckst – bäckt. Vielleicht spielt mein Heimatdialekt, ich komme aus Augsburg, eine Rolle.

[A] Sie haben recht, die Gegenwartsformen von raten in der 2. und 3. Person Singular werden mit Umlaut gebildet: du rätst, er/sie/es rät – so jedenfalls in der Standardsprache.

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