Zeit-Wörter

Bei unserer Arbeit, insbesondere bei der Suche nach einem neuen »Wort des Jahres«, begegnen uns immer wieder Wörter, die uns aufmerken lassen – sei es, weil sie mit einem Mal vermehrt vorkommen, weil sie eine neue Bedeutung entwickelt haben oder weil sie nach langer Zeit wieder einmal in Erscheinung treten. Unsere Beobachtungen zu diesen Wörtern und ihren Wortfeldern möchten wir Ihnen nicht vorenthalten. In jeder Ausgabe des Sprachdienstes widmen wir uns einem dieser »Zeit-Wörter« und stellen sie Ihnen auch hier vor.

Eine Alternative

Es ist kein neues Wort und in der heutigen Zeit gewiss kein seltenes oder auffälliges, zumal es schon vor Gründung einer politischen Partei, die das Wort im Namen trägt, äußerst frequent war. Doch die Dringlichkeit, mit der es inzwischen verwendet wird, hält uns vor Augen, dass es sich in der Tat um ein Zeit-Wort handelt: die Alternative.

Obwohl es dem Wortsinn nach eigentlich immer nur eine Alternative geben kann, begegnen wir dem Wort immer wieder in Kontexten, in denen es »verschiedene«, also mehrere Alternativen gibt. Ist das sprachlich noch korrekt? Wir werfen einen Blick in die Wortgeschichte.

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Hotspot

Sommer ist die Jahreszeit, in der typischerweise Urlaub gemacht wird. Bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen macht es einfach viel mehr Spaß am Strand zu liegen, wandern zu gehen, einen Campingtrip zu machen oder fremde Städte zu erkunden. Besonders Letzteres hat in jüngster Zeit für Schlagzeilen gesorgt, insofern als viele Hotspots, die von Massentourismus betroffen sind, Maßnahmen dagegen eingeleitet haben. Schauen wir uns das Wort Hotspot genauer an, immerhin kommt es uns auch aus anderen Kontexten recht bekannt vor.

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Generationenfrage

Generation Z, Millennials, Generation Alpha, Letzte Generation – wer da noch durchblickt, hat sich vermutlich schon bewusst mit der Bezeichnung unterschiedlicher Generationen auseinandergesetzt. In diesem Zeit-Wort betrachten wir jedoch nicht im Einzelnen, welche Merkmale die unterschiedlichen Altersgruppen auszeichnen, sondern vor allem, was hinter ihren Benennungen steckt, wie und warum sich diese Bezeichnungen etabliert haben.

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Woke

Ein Wort, das in den letzten Jahren rasend schnell um sich gegriffen hat, das inzwischen häufig zu vernehmen ist und mit dem doch nicht alle etwas anzufangen wissen, ist das Wort woke. Schon die Aussprache ist nicht recht zu greifen, geschweige denn die Deklination. Dass es sich nicht um ein Substantiv handelt, mag am Wort selbst abzulesen sein, immerhin wird es regelmäßig kleingeschrieben. Verwendet wird es zudem adjektivisch – attributiv (eine woke Bewegung) wie prädikativ (die Bewegung ist woke, nicht *wok) –, und damit fangen die Fragen erst an. Wir schauen uns den Fall genauer an.

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Ableismus

Wer das Wort kennt, hat vielleicht eine Vorstellung davon, wie es auszusprechen ist, zumindest aber ist vermutlich bekannt, was damit ausgedrückt werden soll. Wer das Wort nicht kennt, ist in der Regel erst einmal etwas ratlos: Was soll das sein, wie spricht man es richtig aus?
All jenen, denen das Wort gänzlich neu ist, wollen wir hier zum Verständnis verhelfen, und für all diejenigen, die es kennen, die Aussprachemöglichkeiten erörtern – sollte noch keine Entscheidung darüber gefallen sein, welche man bevorzugt.

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Kommunikative Inzucht

Na, wer kann aus dem Stegreif sagen, worum es bei diesem »Zeit-Wort« gehen wird? Wer selbst raten will, lese hier erst mal nicht weiter, alle anderen bekommen die Auflösung:

Gemeint ist die Reproduktion gleichgearteter kommunikativer Elemente und Informationen, ohne dass neue, anders gelagerte Informationen »frischen Wind« in den Gedankenaustausch bringen könnten. Besser bekannt ist dies wohl unter dem Anglizismus Bubble oder – und darum soll es im Folgenden gehen – deutsch Filterblase.

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Narrativ

Bereits seit 2011 lesen Sie an dieser Stelle in jedem neuen Sprachdienst-Heft ein Zeit-Wort. Diese Zeit-Wörter liegen natürlich nicht einfach auf der Straße herum – nein, sie fliegen uns zu! Wir sind dankbar dafür, dass sie uns als ihre neuen Hüter ausgewählt haben, damit wir ihnen ein Heim auf Zeit geben können, und kümmern uns mit Hingabe um sie …

Nanu? Ein ungewöhnlicher Anfang für ein Zeit-Wort. Diese kleine Geschichte dient jedoch dazu, sozusagen »am lebenden Objekt« aufzuzeigen, worum es dieses Mal geht.

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Greenwashing

Ein neues Schlagwort ist am Klimahorizont aufgetaucht: Greenwashing. Klingt erst einmal gut, denn »grün« ist ja meistens mit den Klimazielen vereinbar und treibt diese sogar voran. Es scheint auch ökologisch korrekt zu sein, denn es wirkt irgendwie »sauber«. Klar, hier geht es ja auch ums Waschen. Dass Greenwashing aber eigentlich gar nicht das hält, was es verspricht, sehen wir uns heute etwas genauer an.

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Trigger

TW: Trigger. – Wenn Sie diese Texteröffnung irritiert, folgt hier gleich die Auflösung: TW bedeutet ›Triggerwarnung‹ und diese warnt davor, dass im vorliegenden Beitrag das Thema Trigger behandelt wird. Das wäre nun bei diesem Text vielleicht nicht nötig gewesen, da schon aus der Überschrift ersichtlich wird, worum es geht, und so dient sie hier nur zu Anschauungszwecken, denn derlei Warnungen findet man zusehends häufiger. Wer nun etwas verwirrt ist, der lese weiter: Im Folgenden wird erläutert, was es mit beidem auf sich hat, mit Triggern und mit Triggerwarnungen.

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Erneuerbare Energien

Das Thema der erneuerbaren Energien ist nicht neu, aber es ist aktueller denn je. Mit dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine und mit den derzeitigen Spannungen im politischen Weltgefüge hat es eine neue Brisanz erreicht. Zwar sind bereits Pläne und Vorhaben ins Auge gefasst und Gesetze erlassen worden, den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben, um einerseits das Klima zu schonen und andererseits die Abhängigkeit von fossilen und damit endlichen Energien zu reduzieren, doch nun hat der Ukrainekrieg dafür gesorgt, dass diese ziemlich durcheinandergeraten sind.

Doch wie immer wird dies kein politisches Für-und-Wider, sondern eine sprachliche Betrachtung der beteiligten Wörter und Ausdrücke.

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