Herkunft

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Faschingskamellen und ollen Kamellen?

[F] Gibt es einen Zusammenhang zwischen den im Fasching/Karneval geworfenen »rheinischen« Kamellen und den sprichwörtlichen alten bzw. ollen Kamellen?

[A] Der einzige Zusammenhang zwischen den »rheinischen« Kamellen und den sprichwörtlichen ollen Kamellen ist ihre Homonymie im Plural: die Kamellen. Schon im Singular merkt man: Vielleicht gehören sie doch nicht zusammen. Aber wo haben die beiden Wörter ihren Ursprung und was bedeuten sie letztendlich?

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Woher kommt die eierlegende Wollmilchsau?

[F] Woher kommt eigentlich der Ausdruck eierlegende Wollmilchsau?

[A] Die eierlegende Wollmilchsau (selten auch Wollmilchschwein) ist eine humoristisch-karikaturistische Verbindung aus Huhn (Eier), Schaf (Wolle), Kuh (Milch) und Schwein (Fleisch). Sie umfasst damit alles Positive ohne Nachteile, sie umfasst das Unumfassbare. Wenn also jemand oder etwas wie eine eierlegende Wollmilchsau ist, dann ist das ein paradoxer Alleskönner, der alle noch so schwierigen oder widersprüchlichen Anforderungen erfüllt.

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Was bedeutet die Endung -sam und woher kommt sie?

[F] Welche etymologische Herleitung gibt es für das Suffix -sam in Adjektiven wie einsam?

[A] Das Suffix -sam geht zurück auf das rekonstruierte indogermanische sem mit der Bedeutung ›eins; in eins zusammen, einheitlich, samt‹ und war ursprünglich ein selbstständiges Wort. Im Germanischen gab es allerdings auch schon das Suffix *-sama in der Bedeutung ›Neigung zu etwas haben‹.

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Hat das Wort Gutmensch etwas mit dem Wort Gutleut zu tun?

[F] Gutmensch wurde zum Unwort des Jahres 2015 gewählt. In vielen Städten gibt es Gutleutstraßen, Gutleutviertel, Gutleutacker – hat das Wort Gutmensch etwas mit dem Wort Gutleut zu tun?

[A] Um es kurz zu sagen: Nein, das Wort Gutleut hat nichts mit dem Wort Gutmensch zu tun. Schon seit dem Mittelalter gab es in vielen Gegenden Gutleuthäuser, eine euphemistische Umschreibung für Häuser, Hospitale für Aussätzige, insbesondere Leprakranke.

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Woher kommt der Ausdruck Kaue?

[F] Lange Zeit habe ich in Schachtanlagen gearbeitet. Nach der Schicht ging es immer zum Waschen in die Kaue. Woher kommt dieser Ausdruck?

[A] Der Ausdruck Kaue bezeichnet das Gebäude über der Schachtöffnung eines Bergwerks oder den Wasch- und Umkleideraum der Bergleute. Er soll sich vom mittelhochdeutschen Wort kouwe (›Schachthäuschen‹) abgeleitet haben und aus dem lateinischen cavea (›Umfriedung/Käfig‹) entlehnt worden sein.

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Warum heißt es eigentlich Trinkgeld?

[F] Woher kommt eigentlich der Ausdruck Trinkgeld? Was genau hat er mit trinken zu tun? Warum heißt es nicht anders, denn es handelt sich doch um eine Zulage zur Bezahlung, eine Art Dankeschön für die in Anspruch genommenen Dienste?

[A] Trinkgeld ist im Deutschen schon seit dem 14. Jahrhundert bekannt. Früher gab es auch die Varianten Trankgeld, Trunkgeld, außerdem kursierten zeitweise Botengeld bzw. Bade– und Biergeld.

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Der Kartoffelpuffer und seine mundartlichen Bezeichnungen

[F] Warum heißt es eigentlich Kartoffelpuffer? Welche anderen Begriffe werden dafür in Deutschland verwendet?

[A] Ob süß oder deftig, mit Apfelmus, Schwarzbrot oder Sauerkraut, in allen Teilen Deutschlands werden Kartoffelpuffer gern gegessen. So vielfältig wie die Zubereitungsweisen sind auch die Bezeichnungen für die leckere Spezialität. Die Herleitung des Begriffs Kartoffelpuffer scheint dagegen relativ eindeutig:

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Was bedeutet in der Wolle gefärbt?

[F] Woher stammt das Sprichwort in der Wolle gefärbt, wie lange kennt man es schon und was bedeutet es genau?

[A] Es ist immer relativ schwierig, Sprichwörter zu datieren. Literarische Überlieferungen sind dabei von größter Wichtigkeit, um das Vorkommen von Sprichwörtern zu belegen. Das Sprichwort in der Wolle gefärbt lässt sich durch ebensolche Belege bereits auf das 16. Jahrhundert zurückführen.

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Ist trotzdessen grammatikalisch korrekt?

[F] Das Wörtchen trotzdem ist ja sattsam bekannt. Kann man aber die Variante trotzdessen verwenden? Immerhin wird auch die Präposition trotz zumeist mit dem Genitiv verbunden: trotz des Regens.

[A] Bei der kürzeren Wortform trotz, die als Präposition auftritt, hat sich seit langem der Dativ durchgesetzt, obwohl hier vielfach auch der Genitiv vorkommt, doch trotzdem ist sicherlich die zu bevorzugende Version und allgemein üblich; trotzdessen kann nur als seltene Nebenform und randständige Variante bewertet werden.

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