Aussprache

Aussprache lateinischer Wörter

[F] Warum unterscheidet sich die Aussprache von lateinischen Wörtern im Deutschen von ihrer ursprünglichen Aussprache, wie beispielsweise bei den Wörtern Modus und Bonus? Was ist der Grund dafür, dass diese im Deutschen eine lange erste Silbe besitzen?

[A] Wie von Ihnen bereits erwähnt, werden die beiden Wörter Modus und Bonus im Deutschen meist mit einem langen ersten Vokal ausgesprochen. Für das Wort Modus ist jedoch zusätzlich noch die »ursprüngliche« Aussprache mit einem kurzen ersten Vokal verzeichnet.

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Kann ein c als Dehnungszeichen fungieren?

[F] Kann ein c tatsächlich als Dehnungszeichen fungieren und den vorhergehenden Vokal artikulatorisch in die Länge ziehen? Der Name Gackenholz soll beispielsweise wegen des Dehnungs-c mit langem [a:] gesprochen werden.

[A] Zunächst sollten wir klären, was ein Dehnungszeichen ist – nämlich ein zusätzliches Zeichen, das die Länge des Vokals markiert. Neben der Verdoppelung des Vokals (z. B. Aal) sind h (z. B. hohl) sowie e (z. B. schief) als Dehnungszeichen gebräuchlich.

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Warum kann ph nicht immer durch f ersetzt werden?

[F] Warum werden Wörter wie Philosophie und Physik mit Ph geschrieben, wo doch der griechische Buchstabe Phi (ϕ/Φ) nichts anderes als ein F ist? Könnte man also nicht Filosophie oder Filosofie schreiben, ohne damit einen Fehler zu begehen?

[A] Tatsächlich geht Ph in der Regel auf die antiken Sprachen Griechisch und Latein zurück. Im Altgriechischen wurde Phi allerdings nicht als [f], sondern als aspiriertes [p] ausgesprochen.

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Die Aussprache von Jahreszahlen

[F] Noch vor zwanzig Jahren sprach man Jahreszahlen in »Hunderterschritten« aus, z. B. 1996 als neunzehnhundertsechsundneunzig. Warum hat sich die Aussprache im 21. Jahrhundert zu »Tausenderschritten« geändert, z. B. 2016 als zweitausendsechzehn?

[A] Vielen Dank für Ihre Anfrage, Der Duden stellt dazu nur nüchtern fest: »Die Jahreszahlen von 1100 bis 1999 werden nach Hundertern zusammengefasst.

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Der Buchstabe ‹V› und seine Berechtigung in der deutschen Sprache

[F] Ein koreanischer Freund wollte wissen, was der Unterschied zwischen ‹V› und ‹F› sei. Nun frage ich mich, ob der Buchstabe ‹V› überhaupt eine Berechtigung in der deutschen Sprache hat. Oder gibt es Fälle, in denen er weder durch ein ‹W› noch durch ein ‹F› ersetzt werden kann?

[A] Um Ihre Frage zu beantworten, holen wir zunächst ein wenig weiter aus. Das ‹V› ist nach moderner Zählweise der 23. Buchstabe unseres Alphabets und wurde ursprünglich aus dem griechischen Alphabet entlehnt.

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Wie wird die Endung -ig korrekt ausgesprochen?

[F] Immer wieder höre ich, dass Wörter mit der Buchstabenendung -ig wie z. B. lustig oder kräftig als lustich oder kräftich ausgesprochen werden. Ist das nicht eine umgangssprachliche Aussprache?

[A] In der Tat begegnet man häufig der Annahme, dass die Aussprache von -ig am Wortende als [ç] (also als ch wie in ich) eine nachlässige, nicht korrekte Artikulation sei – und doch handelt es sich dabei um die regelhafte Aussprache: Das Suffix -ig wird standardsprachlich im Wort- und Silbenauslaut als [ç] realisiert.

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Der Buchstabe q und seine Besonderheit

[F] Warum steht hinter einem q zumeist ein u? Da q im Wort ja als [kv] ausgesprochen wird, würde es doch reichen zu schreiben Qark für [kvark], Qatsch für [kvatʃ], Qelle [kvɛlʃ].

[A] Der Buchstabe q hat eine sehr lange Geschichte, in deren Verlauf sich die heute bei uns übliche Verwendungsweise und Lautung herausgebildet hat.

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Gibt es den Buchstaben ÿ, ein Ypsilon mit zwei Punkten?

[F] In der Süddeutschen Zeitung wurde kürzlich das Tagebuch des Herzogs Emanuel von Croÿ besprochen. Auch auf einem Schild am Rektorenhaus des Konrad-Duden-Gymnasiums in Bad Hersfeld, worin sich heute das Konrad-Duden-Museum befindet, wurde das Ypsilon mit diesen zwei Punkten geschrieben. Dort heißt es Gÿmnasium. Was verbirgt sich hinter dieser Schreibweise des Ypsilons?

[A] Die zwei Punkte über dem Ypsilon (¨) bezeichnet man als Trema. Hierbei handelt es sich um ein diakritisches Zeichen, das üblicherweise über dem zweiten von zwei aufeinanderfolgenden Vokalen steht, wenn diese getrennt ausgesprochen werden sollen wie z. B. bei frz. naïf ›naiv‹ (vgl. »Duden – Richtiges und gutes Deutsch«, Mannheim 2007).

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