Herkunft

Herkunft und Bedeutung von Deuten

[F] »Die Blasebälge und die Deuten« – wie ist Deuten hier wohl zu deuten?

[A] Das Verb deuten ist im Alltag wohl geläufig. Zum einen bezeichnet es eine Zeigegeste, beispielsweise in der Formulierung »auf etwas deuten«. Zum anderen kann deuten als ›auslegen‹ oder ›interpretieren‹ verstanden werden.

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Herkunft von Buschprämie

[F] Ein Ausdruck ist bei uns in der Diskussion, der sich geradezu als »Unwort des Jahres« aufdrängt. In Zusammenhang mit der Einführung von Hartz IV sollen Mitarbeiter eines Unternehmens in die neuen Bundesländer geschickt werden und angeblich eine Zulage bekommen, die als Buschprämie bezeichnet wird. Wo liegt der Ursprung dieses Wortes? Manche nehmen an, dass früher Leute (Pioniere), die in unerforschtes und wenig geliebtes Terrain versetzt wurden, mit Prämien geködert wurden. Unsere Nachschlagewerke geben keine Auskunft.

[A] Ihre Assoziation leitet Sie richtig. Ursprünglich war Buschzulage für die kaiserlichen Beamten gedacht, die in die Kolonialländer Afrikas entsandt wurden.

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Herkunft und Verwendung von Bullesje

[F] Ein (Dorf-)Gefängnis wird in einigen Gebieten auch Bullesje genannt. Können Sie mir sagen, in welchen Dialekten dieses Wort gebräuchlich ist und wie es zustande kam?

[A] Gern nähern wir uns dieser Frage nach einem mundartlichen Begriff, wobei auf verschiedene Dialektwörterbücher zurückgegriffen wird. Außerdem spielen Wortbildungsmuster bei der Entstehung eine Rolle.

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Bedeutung von Blumine

[F] Wie ist das Wort Blumine zu erklären, das vor allem durch Gustav Mahlers so benannten sinfonischen Satz bekannt ist? Ich bin Musikredakteur und kenne die Mahler-Literatur gut, doch dieses Wort gibt mir seit Jahren Rätsel auf.

[A] Das Wort Blumine ist allerdings ganz selten, doch man findet es in älteren Verdeutschungslexika und Fremdwörterbüchern. So wird es von Daniel Sanders (Fremdwörterbuch, 1871) mit der Erklärung ›Blumensammlung‹ angeführt, und man könnte auf die Verdeutschung von Anthologie, gewöhnlich als ›Blütenlese‹ verstanden, schließen.

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Bedeutung von Biese

[F] Auf einem Fest fragte mich jemand, ob die Biese am Kleid richtig sitze. Bisher kannte ich das nur als Streifen an der Hose.

[A] Mit dem Wort, das heute keinesfalls sehr oft gebraucht wird, kann beides und sogar noch eine Zierde am Schuh bezeichnet werden. Biese kommt bei unsicherer Herkunft aus dem Niederdeutschen und wird als Nebenform von Binse (möglicherweise nach der Form) aufgefasst oder ist besser an französisch bisette (Borte aus Gold oder Silber, schmale Spitze) anzuschließen (»Etymologische Wörterbuch des Deutschen«, Hg. Wolfgang Pfeiffer, Berlin, 1993, S. 133).

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Herkunft von bierernst

[F] Ich bin auf der Suche nach dem etymologischen Hintergrund für das Wort bierernst. Woher kommt es, wie ist es entstanden?

[A] Der Ausdruck bierernst geht nach Heinz Küppers Illustriertem Lexikon der deutschen Umgangssprache (Band 1, Stuttgart 1982) auf die Annahme zurück, dass der Genuss des Weins beschwingt und fröhlich mache, dass Bier hingegen den Trinker gedankenschwer und ernst stimme.

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Herkunft von Biblis

[F] Wegen ihres Atomkraftwerks taucht die bei Worms am Rhein gelegene Ortschaft Biblis immer wieder in den Medien auf. Für einen kleinen Artikel wollte ich gern von Ihnen folgendes erfahren: Woher kommt der Ortsname Biblis?

[A] Das Mittelhochdeutsche kennt noch das Verb bevliezen, das ›umfließen‹ bedeutet. Der Ortsname Biblis geht auf dessen Substantivierung bivliez (mit Betonung auf der ersten Silbe) zurück und bedeutet entweder ›umfließendes Wasser‹ oder ›umflossenes Land‹.

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Herkunft von Bettelarmband

[F] Seit einiger Zeit fällt mir auf, dass Bettelarmbänder angeboten werden. Es sind meist einfache Armbänder, die man sammeln und an die man kleine Anhänger heften kann. Wie erklärt sich das Wort, was hat es mit betteln zu tun?

[A] Unsere Wörterbücher und Lexika lassen uns hier im Stich, doch über das Internet konnten wir viele Belege und Hinweise ermitteln. Ein Schmucklexikon von Prof. Leopold Rössler erläutert Bettelarmband bzw. Bettelband als »meist kleines, kettenartiges Armband zum Einhängen von kleinen Jou-Jous wie Glücksbringern, Andenkenbommerln usw.

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Bedeutung von belauern/beluren/belueren

[F] In einer SMS schrieb mir eine Bekannte, sie fühle sich von mir belührt. Ich kann dabei fast ausschließen, dass es sich um einen Verschreiber des Wortes berührt handelt, da es nicht in den Kontext gepasst hätte. Können Sie mir etwas zur Bedeutung dieses Wortes sagen?

[A] Gern beantworten wir diese Frage nach einem heute weitgehend ungebräuchlichen Ausdruck, wobei es auch interessant wäre, wie Ihre Bekannte auf diesen Begriff kam.

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Bedeutung von Beinhase

[F] In einem alten Buch bin ich über das Wort Beinhase gestolpert. So recht ergibt es für mich keinen Sinn und in meinen Wörterbüchern finde ich es nicht. Können Sie mir bitte weiterhelfen?

[A] Beinhase ist in der Tat ein schönes und interessantes Wort.

Es kommt aus dem niederdeutschen Raum und war bis in das 18. Jahrhundert sehr gebräuchlich. Es wurden damit Handwerker bezeichnet, die nicht in Zünften oder Gilden organisiert waren.

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