Wortschatz

Bedeutung von belauern/beluren/belueren

[F] In einer SMS schrieb mir eine Bekannte, sie fühle sich von mir belührt. Ich kann dabei fast ausschließen, dass es sich um einen Verschreiber des Wortes berührt handelt, da es nicht in den Kontext gepasst hätte. Können Sie mir etwas zur Bedeutung dieses Wortes sagen?

[A] Gern beantworten wir diese Frage nach einem heute weitgehend ungebräuchlichen Ausdruck, wobei es auch interessant wäre, wie Ihre Bekannte auf diesen Begriff kam.

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Bedeutung von Beinhase

[F] In einem alten Buch bin ich über das Wort Beinhase gestolpert. So recht ergibt es für mich keinen Sinn und in meinen Wörterbüchern finde ich es nicht. Können Sie mir bitte weiterhelfen?

[A] Beinhase ist in der Tat ein schönes und interessantes Wort.

Es kommt aus dem niederdeutschen Raum und war bis in das 18. Jahrhundert sehr gebräuchlich. Es wurden damit Handwerker bezeichnet, die nicht in Zünften oder Gilden organisiert waren.

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Bedeutung von Behnert

[F] Was versteht man unter einem Behnert? Ein Kollege hat es in Weißenfels als Bezeichnung für einen Korb gehört, wir kennen das Wort aber nicht. Können Sie diese Bedeutung bestätigen?

[A] Behnert ist ein altes Wort, das vorwiegend in Obersachsen üblich ist. Es leitet sich von der Grundform Behner ab und kann auch als Behnerich (vgl. Johann Christoph Adelung, »Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart«, Leipzig 1793, Bd. 1, S. 815; »Pierer’s Universallexikon«, 4. Aufl., 1857–1865, Bd. 2, S. 495) oder Pänert vorkommen.

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Bedeutung von baunscheidtieren

[F] Ich habe eine Frage: Gibt es das Verb baumscheidtieren und, falls ja, was bedeutet es?

[A] Das Wort, das Sie meinen, heißt baunscheidtieren und es existiert tatsächlich. Es gehört allerdings zum Fachwortschatz der Naturheilkunde und findet sich deshalb nicht in den geläufigen Nachschlagewerken zur deutschen Gegenwartssprache (etwa im zehnbändigen Duden-Wörterbuch).

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Bedeutung und Verwendung von aussternen

[F] Kann ich das Wort aussternen, das mir seit einiger Zeit auffällt, verwenden? Gibt es das überhaupt?

[A] Ja, durchaus. Das von Stern abgeleitete Verb aussternen ist zum Beispiel schon 1876 von Daniel Sanders im Wörterbuch der Deutschen Sprache vermerkt worden, wobei er auf eine Literaturstelle Bezug nimmt: »Der Himmel sternt sich aus, ist ausgesternt.« Daneben führt Sanders besternen und bestirnen auf.

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Herkunft von ausmerzen

[F] Woher stammt das Wort ausmerzen? Hat es etwas mit dem Monatsnamen März zu tun?

[A] Nicht immer ist es möglich, die Herkunft bestimmter Begriffe eindeutig zu ermitteln. So verhält es sich auch mit dem Ausdruck ausmerzen.

Es lassen sich jedoch einige Belege finden, die darauf hindeuten, dass es sich hierbei um ein altes landwirtschaftliches Wort handelt, welches bis ins 18. Jh. ausschließlich im Zusammenhang mit der Schafzucht gebraucht wurde (u. a. L. Röhrich: Das große Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, Freiburg 1991).

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Bedeutung von Apps

[F] Allerorten wird Werbung für Apps gemacht. Es hat wohl etwas mit Mobilfunk zu tun? Was genau soll das sein, für was steht der Begriff?

[A] Mit den so genannten Smartphones (engl. smart = ›klug‹), also besonders funktionalen Mobiltelefonen, lässt sich natürlich auch immer noch telefonieren. Tatsächlich hält man aber einen kleinen, portablen Computer in der Hand, dessen Einsatzmöglichkeiten im Vergleich zu einem herkömmlichen Handy ungeheuer erweitert sind.

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Herkunft von anno

[F] In den gängigen Wörterbüchern der deutschen Sprache werden anno dazumal, anno dunnemals und anno Tobak als feste, scherzhafte Wendungen in der Bedeutung ›alte [längst überholte] Zeit; in, aus alter [längst überholter] Zeit‹ verzeichnet. Ich vermisse in diesem Zusammenhang die Wendung anno tuck/anno Tuck und frage mich, wie diese entstanden sein könnte.

[A] Die Redewendung anno tuck ist in der gängigen Literatur zur Phraseologie nicht verzeichnet. Wahrscheinlich handelt es sich hierbei um eine regional gebräuchliche Redewendung.

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Konjugation von anfechten

[F] In unserer Zeitung stand die Überschrift »… fechtet die Wahl an«, und ein Leser schrieb uns kritisch hierzu und mahnte die richtige Form ficht an, nicht fechtet. Was ist Ihre Meinung dazu? Hat die Redaktion einen Fehler gemacht?

[A] Manche Verben erleben im Laufe der Zeit eine Vereinfachung in der grammatischen Abwandlung, der Konjugation. Das Verb fechten unterliegt an sich traditionell dem sog. e/i-Wechsel, das heißt, man sagt ich gebe, wir geben, aber du gibst, er, sie, es gibt oder eben ich fechte, wir fechten, aber du fichtst, er, sie ficht, vgl. die Redensart Das ficht mich nicht an.

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Das Verb tebartzen

[F] Ich habe in Bezug auf die aktuelle Debatte um den Bischof Tebartz-van Elst das Wort tebartzen gelesen. Gibt es das?

[A] Sie haben Recht, dass in letzter Zeit das Verb tebartzen vor allem im Internet in Blogs und auf Plattformen wie Facebook und Twitter kursiert.

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